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Hedwig Kost

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* 08.11.1871 (Steinach)
† 01.02.1949 (Sonneberg)

„Tante Hedwig“ ist bis heute eine gefragte Frau – in Sonneberg, Thüringen und darüber hinaus, obwohl sie schon so lange tot ist. Das von ihr geschriebene Kochbuch – mehrmals „leicht bearbeitet“ neu aufgelegt – wird bis heute gekauft.

Im Internet finden sich nur minimale Informationen über sie: dass sie zur Schule geht und dass sie Köchin wird.

Irgendwann wird sie Lehrerin an der städtischen Kochschule von Sonneberg.

1929 wird sie Leiterin dieser Kochschule (1887 gegründet).

1913 erscheint ihr über 300-seitiges „Kochbuch“: Rezepte der Kochschule in Sonneberg i. Thür. Das Kochbuch gliedert sich in Haushaltsführung, Nahrungsmittellehre, Kochanweisung, Küchenzettel und Speisefolge, dazu die Kunst des Tischedeckens.

Schon 1935 erscheint die fünfte Auflage des „Kochbuches“.

2009 die 4. Auflage der Neuausgabe von 1990.

Die Stadt Sonneberg ehrt sie mit einer Straßenbenennung: Hedwig-Kost-Straße.

weiterführende Links:

  • ihr Kloßrezept aus wikibooks
  • Bedeutende Persönlichkeiten der Stadt Sonneberg (link)
  • Deutsche Nationalbibliothek (link)
  • Eine kurze Geschichte des deutschen Kochbuches (yumpu)

interne Links:

  • Landkreis Sonneberg – Straßen, Wege, Plätze u.ä. (link)

Stand: 01.2024

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Astronomie blog Themen 2023 blogt Regensburg Straßen

Caroline Herschel

„Ich weiß zu gut, wie gefährlich es für eine Frau ist, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.“ meint sie und entscheidet sich deshalb für ein Leben „im Hintergrund“. Dadurch gewinnt

Caroline-Herschel (16.03.1750 – 09.01.1848)

unter dem Deckmantel der Bescheidenheit, des sich selbst Herabsetzens, und nach außen hin immer in zweiter Reihe stehend, den nötigen ungestörten Freiraum für ihre Forschungen. Ihr Bruder hilft ihr (auch finanziell), dass sie diesen Deckmantel ein Leben lang tragen kann.

Dass sie sehr wohl für ihre Ziele kämpfen kann, zeigt ihr Kampf mit ihrer traditionell eingestellten Mutter. Ob diese ihrer Tochter nur ein schmerzhaftes, evtl. lebenszerstörendes Scheitern ersparen wollte? – wer weiß. Jedenfalls sorgte sie dafür, dass ihre Tochter einen Haushalt führen konnte. Das kam dieser zugute als sie den mit ihren Brüdern gemeinsamen Haushalt führte.

Carolines Glück war ihr VATER, Militärmusiker und Hobbyastronom. Er bestimmte, dass sie wie ihre Brüder einige Zeit in der Militärschule u.a. lesen und schreiben lernen konnte. Alle seine Kinder erhielten bei ihm Musik- und Instrumentalunterricht, dazu Grundkenntnisse in Astronomie.

Ihr älterer Bruder Wilhelm (damals Berufsmusiker) holte sie als 22-jährige nach Bath/England und bildete sie als Sängerin aus. Als er sich beruflich ganz der Astronomie widmete, beendete sie ebenfalls ihre (sehr erfolgreiche) Karriere. Beide bildeten fortan ein erfolgreiches Arbeitsteam.

Nachdem Wilhelm (wirklich allein?) den Planeten Uranus entdeckt hatte, wurde er Hofastronom beim englischen König Georg III. (Gehalt: 200 Pfund/Jahr). Caroline bekam vom Hof eine Anstellung auf Lebenszeit als Gehilfin ihres Bruders (Gehalt: 50 Pfund/Jahr). Sie forschte nun auch eigenständig und entdeckte u.a. drei Nebel und acht Kometen.

Nach Wilhelms Tod kehrte sie nach Hannover zurück und setzte dort ihre astronomische Arbeit fort.

Die Liste der Ehrungen (zu Lebzeiten und nach ihrem Tod) ist lang. Viele Straßen sind nach ihr benannt, z.B. in Regensburg, Hannover.

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Bayreuth, L.Kr. blog Themen 2023 blogt Erlangen Erlangen-Hoechstadt Hof Komponistin Musik Nachbarinnen Neumarkt Opf, L.Kr. Regensburg Schwandorf, L.Kr. Straßen

Clara Schumann, geb. Wieck

Clara Wieck 1828, im Jahr ihres ersten Auftritts als Pianistin, Elfenbeinminiatur (Ausschnitt)

13.09.1819 – 20.05.1896

Ihr Vater bildete sie systematisch zur Pianistin aus. Sie erhielt insgesamt eine breite musikalische Ausbildung, lernte Englisch und Französisch.

Ihr Spiel, ihre Improvisationen und eigene Kompositionen machten sie bald bekannt. Schon mit 9 Jahren begann sie im Gewandhaus Leipzig ihre öffentliche Konzerttätigkeit.

Gegen den Widerstand ihres Vaters, der um ihre Karriere fürchtete, heiratete sie Robert Schumann. Sie bekam 8 Kinder. Sie konnte trotzdem ihre Konzertreisen mit eigenem Programm fortführen. Sie hatte zahlreiche KlavierschülerInnen, unterrichtete zeitweise auch an den Konservatorien Leipzig und Frankfurt/M.

Das Ehepaar arbeitete an gemeinsamen Musik-Projekten. Robert schätzte Claras Können und Expertise und erkannte es (leider nicht neidlos!) an.
Clara spielte Roberts Werke, kümmerte sich um Anerkennung und Verbreitung seiner Werke.

Als Robert erkrankte (und 1856 starb), gab sie das Komponieren auf. Sie musste mit ihren Konzerten den Lebensunterhalt für ihre Familie (einschließlich der Klinikkosten für Robert) verdienen. Daneben war sie als Nachlassverwalterin ihres Mannes eingespannt, veröffentlichte u.a. seine sämtlichen Werke, seine Jugendbriefe. Interessanterweise vernichtete sie im Gegensatz dazu ihre persönliche Korrespondenz fast vollständig.

Bei diesem Lebenswerk hätte sie es verdient, als eigenständige Künstlerin genannt und geehrt zu werden – ohne die „ewigen Zusätze“: Tochter von … und Ehefrau von …

Clara Schumann, geb. Wieck

Straßen in vielen Städten, z.B. in Landkreis Bayreuth, Erlangen, Erlangen-Höchstadt, Hof, Neumarkt Opf., Regensburg, Schwandorf, Speichersdorf; Leipzig, Gedenktafeln, Vereine … erinnern an sie.
Eine Kuriosität: der Gipsabguss der rechten Hand von Clara Schumann von 1875 (Altes Rathaus, Leipzig)
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Emilie Mayer

zu Hof – Straßen, Wege, Plätze u.ä. mit Frauennamen
14.05.1812 – 04.10.1883

„Sie war Zeitgenossin von J. Brahms, F. Liszt, F. Chopin, R. Wagner. … Sie war die erste deutsche Berufskomponistin und füllte im 19. Jahrhundert Konzertsäle in Berlin und Europa. Selbst das Königspaar besuchte die Aufführung von Emile Mayers Werken – Musikkritiker rätselten hingegen, wie ausgerechnet eine Frau so schöne Musik schaffen konnte.“ So führt „Jasmin“ ihren podcast über Emilie Mayer ein. (herstorypod.de)

Schon mit sechs Jahren begann E. Mayer zu komponieren. Ein großes Erbe ihres Vaters machte es ihr möglich, ihr ganzes Leben der Musik zu widmen. Im Gegensatz z. B. zu Fanny Hensel halfen ihr auch ihre Brüder bei ihrem Kampf, ihre Kompositionen öffentlich bekannt zu machen, öffentlich zu spielen und zu drucken – obwohl auch sie selbstbewusst und „unerhört“ für Frauen „unschickliche Musik“ schrieb. Man nannte sie auch „der weibliche Beethoven“.

Nach Studien in Stettin und bei Carl Loewe führte sie in Berlin einen bekannten Musiksalon. Sie wurde Vizechefin der Berliner Opernakademie und Ehrenmitglied der Philharmonischen Gesellschaft in München.

Warum sie wohl schon eine Generation später vergessen war? Lag es daran, dass sie nicht unterrichtete?

Anlässlich ihres 200. Geburtstags erinnerte man sich wieder an sie.

2020 benannte die Stadt Hof/Oberfranken eine Straße nach ihr.

Die Crew des Films „Komponistinnen“ entdeckte durch ihre Recherchen (zusammen mit dem Historiker Jörg Kuhn) ihr verschollen geglaubtes Grab auf dem Berliner Dreifaltigkeitsfriedhof. Der Berliner Senat entschied 2021, dass es künftig ein Ehrengrab sein soll.

In den Mediatheken finden sich ebenfalls Informationen und Beispiele ihrer Werke (und natürlich auch anderer Komponistinnen).

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Fanny Hensel

zu Hof – Straßen, Wege, Plätze u.ä. mit Frauennamen
Büste Fanny Hensel vor der Mendelssohn-Remise in Berlin-Mitte von Lore Plietzsch;

Auch nach ihr wurde 2020/21 eine Straße in Hof (Saale) benannt. Allerdings gibt es – im Gegensatz zu M. C. Benda – schon mehrere Städte, die Straßen nach ihr benannt haben. Ein Kleinplanet trägt ihren Namen. Und viele (posthume) Ehrungen mehr …

Nur ein kleiner Teil ihrer über 460 Werke ist veröffentlicht. Ihr Gesamtwerk wird erst seit den 1980ern erforscht. Ihre Werke sind heute im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Es gibt mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Publikationen und Veranstaltungen, Welturaufführungen sowie CD-Einspielungen. Und trotzdem ist das erst der Anfang der Forschung!

Sie hatte das Pech, dass ihr Vater und ihr Bruder ihr eine Komponistinnenkarriere und die Veröffentlichung ihrer Werke verboten, „weil sich das für eine Frau nicht schickt“. – Mir erschließt sich allerdings nicht, warum es schicklich war, dass Felix sieben ihrer Werke unter seinem Namen veröffentlichte!*

Sie hatte das Glück, dass sie in ihrem Mann Wilhelm Hensel (einem berühmten Hofmaler an der Akademie der Künste zu Berlin) einen Förderer und Unterstützer besaß, der es ihr ermöglichte, zu komponieren und zumindest im privat-halböffentlichen Raum ihre Werke aufzuführen.

Erst ein Jahr vor ihrem plötzlichen Tod durch einen Schlaganfall entschloss sich Fanny Hensel, einige ihrer Werke herauszugeben und startete mit der Nummerierung ihrer Werke.

Fanny Hensel (14.11.1805 – 14.05.1847)
gebürtig Fanny Zippora Mendelssohn; getauft Fanny Cäcilie Mendelssohn Bartholdy

* Caroline Criado-Perez „Unsichtbare Frauen“, btb Verlag 2020

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Foto: Von Membeth – Eigenes Werk, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38806237

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Maria Carolina Benda (2)

Maria Carolina Wolf als Baronin vor Forstheim in Lustspiel „Der Postzug“, das im Januar 1776 im Weimarer Liebhabertheater aufgeführt wurde. (Radierung von Georg Melchior Kraus, Klassik Stiftung Weimar)

Maria Carolina Benda (1742 – 1820) entstammt einer beruflich erfolgreichen und bekannten Musikerfamilie. Sie ist eine der damals offensichtlich wenigen Musikerinnen, die seit ihrer Kindheit eine gründliche musikalische Ausbildung (durch ihren Vater Franz) genossen hat. Sie verbringt ein ganzes eigenständiges Berufsleben als Sängerin, Pianistin, Komponistin und Kammersängerin am Hof der Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach (u.a. ebenfalls Komponistin).

Sie ist mit dem Hofkapellmeister, Pianisten und Komponisten Ernst Wilhelm Wolf verheiratet, von Kindern steht nichts in ihrer Biografie. Sie komponiert nicht nur allgemein für den Hof, sondern auch für das „Liebhabertheater“, welches 1775 am Hof der Herzogin entstand und von Johann Wolfgang von Goethe geleitet wurde.

Was entscheidet also darüber, ob eine (sehr) gute, anerkannte Komponistin in weiten Kreisen bekannt wird – und vor allem, ob sie und ihre Werke über ihren Tod hinaus bekannt bleiben? Das Klischee der von der Familie unterdrückten, durch Haushalt, Kinder und Gesellschaft gehinderten Frau kann also nicht unbedingt das alles entscheidende Kriterium sein.

Übrigens:
Über ihre jung verstorbene, jüngste Schwester Juliane Bernhardine Benda (1752 bis 1783, ebenfalls Pianistin, Sängerin und Komponistin) finden sich etwas ausführlichere Informationen. Ob es daran liegt, dass diese in Berlin lebte und arbeitete? Mehr Selbstbewusstsein, mehr Geld für Kopisten, mehr PR-Geschick hatte? Von einem/r adligen Arbeitgeber/in wenig bis gar nicht abhängig war?
Auf jeden Fall gibt es von ihr ein längeres Werkverzeichnis. Es existiert eine Druckausgabe von 1782 mit zwei Klaviersonaten und siebzehn Gesängen, die bei Bohn in Hamburg verlegt wurden.

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Maria Carolina Benda

Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek „Rokokosaal”, Weimar, Platz der Demokratie 1

In diesem Jahr könnte man sie in Erinnerung an ihren Geburtstag vor 280 Jahren (27.12.1742) ehren. – Das Datum ist offiziell der Tauftag. Aber da es damals wegen der großen Säuglingssterblichkeit üblich war, gleich nach der Geburt zu taufen, kann man annehmen, dass es auch ihr Geburtstag ist.
2020 hätte man anlässlich ihres Todestages vor 200 Jahren (02.08.1820) ebenfalls an sie erinnern können, an die Komponistin

Maria Carolina Benda

der seit 2020/21 eine Straße in Hof (Saale) gewidmet ist.

Zu allen der anfangs erwähnten drei Punkte finde ich nichts. Weder ein ehrendes Statement, noch ein ehrendes musikalisches Programm in Hof, Weimar oder … – noch ein Statement der Stadt Hof, warum man M. C. Benda, neben Emilie Mayer und Fanny Hensel, für eine Straßenbenennung ausgewählt hat! Auch sonst findet sich im Internet nichts Weiterführendes über sie außer mehr oder weniger kurze biografische Artikel oder Erwähnungen als Tochter, Schwester, Nichte, Ehefrau von … einer durchaus bedeutenden Musikerfamilie – auch keine Werke, gedruckt, gespielt oder als CD aufgenommen.
Warum eigentlich?

Die Original-Noten müssten in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek (1691 gegründet) erhalten und aufbewahrt sein.
Allerdings wurde 2004 durch einen Brand viel zerstört. Es ist fraglich, ob noch Noten erhalten blieben.

Foto: Von NoRud – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42874816

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Bamberg Bayreuth, L.Kr. blog Themen 2022 blogt Hof Komponistin Musik Nachbarinnen Regensburg Straßen

Hildegard von Bingen

77 liturgische Gesänge in Diastematischer Neumennotation (siehe Foto), sind uns noch nach rund 1000 Jahren von ihr bekannt. Sie ist nach Kassia die nächstfolgende uns bekannte Komponistin des Abendlandes. Ihre Werke gelten für deren Zeit außergewöhnlich und unverwechselbar.

die „Kämpferin“ oder auch die „Beschützerin“
 (hiltja + gard)

Sie war eine inspirierende, selbstbewusste und durchsetzungsstarke Universalgelehrte. Im Alltag ist sie uns heute mehr bekannt als Ratgeberin und Rezepte-Lieferantin für alles, was gesund ist und gesund macht.

Allerdings: Komponist*innen unterschiedlicher Stilrichtung, von klassisch bis modern, beziehen sich bis heute direkt auf ihre Musik oder Texte, auf sie selbst

Hildegard von Bingen (1098 – 1179)

Nach ihr benannte Straßen gibt es z. B in Speichersdorf/Landkreis Bayreuth, Bamberg, Hof, Regensburg, Bremen, Weyhe (Niedersachsen) – und in vielen weiteren Städten.
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blog Themen 2022 blogt Diskriminierung Weißenburg-Gunzenhausen

EVA – „die Lebens-Spendende“

noch schlimmer betroffen als „nur“ von übler Nachrede – obwohl keine reale Person. Seit rund 2000 J. gilt sie als Schuldige für alle Übel der Menschheit, wenn nicht gar als Feindin des Mannes. Man/frau benutzt sie bis heute als Vorwand und Entschuldigung für ungerechte Strukturen, Beschimpfungen, Diskriminierung, Gewalt, Unterdrückung, Mord. Dokumentiert weltweit in kilometerlangen Kleidervorschriften, Bücher-, Literatur- und Gerichtsaktenreihen.

Die Geschichte von EVA und Adam ist, säkular gesehen, eine simple: sie beschreibt zum einen die erwachende erwachsene Sexualität und die dazu gehörenden Verhaltensänderungen. Zum anderen den Verlust des „Hotels Mama/Papa“ in Folge. Evtl. auch noch die Geschichte des Übergangs vom Nomadenleben zur Sesshaftwerdung.

Archäologen fanden 1928 alte Schrift-Tafeln der vergessenen Zivilisation Ugarit. Diese Tafeln legen nahe, dass bruchstückhafte Erzählstränge aus deren Götterwelt vor ca. 2600 Jahren zu einer neuen Adam-und-EVA-Geschichte zusammengefügt wurden. Das Wissen, dass Adam und EVA ursprünglich gemeinsam (!) die Menschheit retteten, war dabei zwischenzeitlich verloren gegangen.

Gefährlich und „radioaktiv“ * wurde es, als man/frau im Laufe der Zeit, nicht nur im religiösen Kontext, EVA, ganz un-realistisch, als reale, erste Frau der Menschheit tradierte, die nicht nur den ersten realen Mann, sondern die ganze Menschheit durch Neugier, Wissensdurst, Mut und körperlicher Ausstrahlung ins Verderben geführt hat. Folge? Die Spezies Mann wird zu einer (selbst nicht verantwortlichen) Marionette für „Frauen-Wünsche“ degradiert.
Ein simpler, genialer, nie veralteter Plot, die Menschen einer singulären, weltlichen oder religiösen Macht zu unterwerfen!

Was für eine Perversion, eine Lebensspenderin (ob literarisch, ob real) zum Hassobjekt zu machen! Höchste Zeit, dass wir uns alle (!) diesen radioaktiven Giftzahn samt Wurzel ziehen! Erzählen wir die Geschichte von EVA und Adam neu: würdeerhaltend, lebens- und damit weltrettend!

In Pappenheim („Naturpark Altmühltal„, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) gibt es einen „Adam-und-Eva-Weg“ ein „Wander-Highlight“.

  • Schaik, Michel „Die Wahrheit über Eva“, Rowohlt
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blog Themen 2022 blogt Diskriminierung Nachbarinnen Nuernberg

Agnes Dürer

3 Frauen – 3 Länder – 3 Zeiten – 1 Problem: über Jahrhunderte dauernde üble Nachrede

Die „Mittlere“: Agnes Dürer, geb. Frey, in Nürnberg
(1475 – 1539)
Die wichtigen Patrizierfamilien Haller und Rummel gehören zu ihren Vorfahren. Ihre Familie gehört zu den Kaufleuten, zum unternehmerischen Mittelstand.
Ebenfalls zum unternehmerischen Mittelstand gehört die Familie Dürer, als Handwerkerfamilie im Sozialgefüge leicht niedriger angesiedelt.

Agnes und Albrecht führen eine insgesamt glückliche und typische Handwerkerehe. Er ist für die Herstellung der Kunst zuständig. Er macht Reisen, um sich künstlerisch weiter zu bilden. Sie ist im weitesten Sinn Geschäftsführerin der „Firma Dürer“, zuständig für die Organisation der Künstlerwerkstatt und für den Verkauf von Dürers Werken. Dafür ist auch sie viel auf Reisen und eine geschätzte und erfolgreiche Vermarkterin der Werke ihres Mannes. Ob es wohl ihre Idee war, dass Albrecht seine Werke mit dem Monogramm AD kennzeichnete?

Die üble Nachrede beginnt zwei Jahre nach Albrechts Tod.
Willibald Pirckheimer, ein guter Freund Albrechts, war wütend, dass Agnes ihm nicht ein Hirschgeweih gab, das ursprünglich Albrecht gehörte. Er schrieb in einem Brief, dass Agnes Albrecht so schlecht behandelt hat, dass dies mit zu seinem frühen Tod beigetragen hat. Eine Kopie dieses Briefes startete eine Entwicklung im Prinzip der „Stillen Post“. Und so wird Agnes zur unfähigen, zänkischen, geizigen, …, unangenehmen Frau – einer „Xanthippe“ -, die (den im Laufe der Zeit immer mehr idealealisierten) Albrecht das Leben schwer machte.

Auch bei ihr gilt: Erst in neuester Zeit gibt es Forschungen und Arbeiten, die die Vorwürfe relativieren bzw. ausräumen.

Immerhin gibt es in Nürnberg eine nach ihr benannte Agnesgasse (1828) und eine Agnesbrücke (1894).

Vorschlag von der Kunstaktion „Die UNsichtbare“: ein Denkmal für sie am Nürnberger Fünferplatz.