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Wangari Muta Maathai (1.04.1940 – 25.09.2011)

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🔴 Wangari Muta Maathai wurde am 1. April 1940 in Kenia geboren – und veränderte die Welt. Als erste Afrikanerin erhielt sie 2004 den Friedensnobelpreis. Ausgezeichnet wurde sie für ein Lebenswerk, das Umweltschutz, Frauenrechte und Demokratie untrennbar miteinander verband – und für ihren unerschütterlichen Mut.

🟣 Ihr Weg dorthin begann mit der Bildung: Dank Stipendien konnte sie Biologie in den USA und in der Bundesrepublik Deutschland studieren. 1971 promovierte sie an der University of Nairobi – als erste Kenianerin überhaupt. Später (1977) wurde sie dort Professorin für Veterinäranatomie. Doch sie blieb nicht im Elfenbeinturm der Wissenschaft.
Sie wollte gesellschaftlich etwas bewegen.

🟢 1977 gründete sie das „Green Belt Movement“, eine Bewegung, die mit der Pflanzung von Bäumen begann – über 30 Millionen allein in Kenia – und mit dem Widerstand gegen Umweltzerstörung, patriarchale Strukturen und autoritäre Politik fortfuhr.
Für Maathai war Umweltschutz kein isoliertes Thema.

🔵 ihr Rezept für eine bessere Welt:

  • je 1 Teil Umweltschutz, Frauenrechte, Demokratie +
  • unendlich viel Mut

🔴 In den 1980er und 1990er Jahren war sie eine der sichtbarsten Stimmen Kenias für soziale Gerechtigkeit.

Sechs Jahre lang stand sie dem Nationalen Frauenrat vor, engagierte sich unermüdlich – und zahlte einen hohen Preis. Mehrfach wurde sie inhaftiert und misshandelt, ihr Engagement brachte sie in Konflikt mit den Machthabern des Landes.

Amnesty International und andere Organisationen setzten sich für ihre Freilassung ein.

🟣 Auch in der Politik hinterließ sie Spuren: 2002 wurde sie über die „National Rainbow Coalition“ ins kenianische Parlament gewählt und kurz darauf stellvertretende Ministerin für Umweltschutz.

🟠 Persönliche Rückschläge blieben nicht aus – so ließ sich ihr Ehemann 1979 von ihr scheiden, mit der Begründung, sie sei „zu gebildet, zu stark, zu erfolgreich, zu eigensinnig und zu schwer zu kontrollieren“.

🏆 Dennoch: Ihr internationaler Einfluss wuchs weiter. Maathai erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter

  • 1984 Right Livelihood Award (als Einzige der Friedensnobelpreisfrauen)
  • 2000 Petra-Kelly-Preis der Heinrich-Böll-Stiftung
  • ab 2003 Mitglied im „Club of Rome“
  • ab 2009 Ehrenmitglied des „World Future Council“

🔵 Am 25. September 2011 starb Wangari Maathai. Ihr Vermächtnis lebt weiter – in jedem Baum, der wächst, und in jeder Frau, die aufsteht.

💡Zitat auf der Folie: ihr Rezept für eine bessere Welt: 1 Teil Umweltschutz, 1 Teil Frauenrechte, 1 Teil Demokratie – und unendlich viel Mut!“

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Stand 05.2025

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The Nobel Women’s Initiative

#suedstaedterin

🔴 Gründung August 2006

Sechs Friedensnobelpreisträgerinnen gründen diese Initiative für globale Frauenrechte und globale Zusammenarbeit von Frauen.

Ihr Ziel: Die Initiative soll die Frauenrechte weltweit stärken und Frauen auf allen Kontinenten miteinander vernetzen.

🔵 Gründerinnen

Mairead Maguire (Nordirland), Betty Williams (Nordirland), Rigoberta Menchú Tum (Guatemala), Jody Williams (USA), Shirin Ebadi (Iran), Wangari Maathai (Kenia)

Sie alle vereint die Überzeugung, dass das scheinbar Unmögliche möglich wird, wenn Frauen zusammenarbeiten. Sie nutzen ihre internationale Sichtbarkeit und ihr politisches Gewicht, um Frauen und Frauengruppen zu unterstützen, die sich für eine gerechtere und friedlichere Welt mit einer lebendigen Zivilgesellschaft einsetzen.

🟠 Ziele und Schwerpunkte der Initiative

Die Nobel Women’s Initiative verfolgt mehrere zentrale Ziele:

  • Mehr Frauen in Führungs- und damit Entscheidungspositionen bringen, um gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben
  • Aufbau eines weltweiten Netzwerks zur Unterstützung von Frauen und Frauengruppen
  • Förderung von Gerechtigkeit, Umweltschutz, Frieden und Gleichberechtigung
  • Stärkung gewaltfreier Protestformen und einer aktiven Zivilgesellschaft

🌐Die Initiative setzt auf verschiedene Strategien:

  • Unterstützung lokaler Frauenbewegungen
  • Förderung politischer Entscheidungsträgerinnen
  • Schulungen für Aktivistinnen jeden Alters
  • Kreative Medienarbeit als Sprachrohr

Die Nobel Women’s Initiative setzt sich dadurch gezielt dafür ein, Frauen in Entscheidungspositionen zu bringen und ihnen das nötige Rüstzeug für Führungsaufgaben zu vermitteln.

♀️🧭Frauen bewegen die Welt

Mit ihrer Initiative geben die Friedensnobelpreisträgerinnen Frauen in Krisengebieten eine Stimme, unterstützen lokale Bewegungen und machen auf Missstände aufmerksam, die sonst oft im Verborgenen bleiben. Ihr Engagement zeigt: Globale Herausforderungen wie Klimakrise, Gewalt und Ungleichheit lassen sich nur gemeinsam und mit der aktiven Beteiligung von Frauen bewältigen.

🔵 Heutige Mitglieder der Initiative

• Mairead Corrigan-Maguire (1976) – Nordirland
• Rigoberta Menchu Tum (1992) – Guatemala
• Jody Williams (1997) – USA
• Shirin Ebadi (2003) – Iran
• Tawakkol Karman (2011) – Jemen
• Leymah Gbowee (2011) – Liberia

Fazit

Mit dem Friedensnobelpreis werden nicht nur Erfolge gewürdigt – er öffnet Türen und schafft Sichtbarkeit.
Er ist auch ein mächtiges Werkzeug, um Aufmerksamkeit zu bündeln, Allianzen zu schmieden und mit Projekten wie der „Nobel Women’s Initiative“ neue Impulse zu setzen – und auch neue Wege für Frieden, Menschenrechte und Gleichberechtigung zu ebnen.

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Stand 05.2025

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Dr. Shirin Ebadi (*21.06.1947)

#suedstaedterin

🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 2003

Shirin Ebadi ist eine der weltweit bekanntesten iranischen Kämpfer*innen für Demokratie und Menschenrechte. 2003 wurde sie als erste muslimische Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – eine Ehrung, die sie allen Frauen widmete, die in der islamischen Welt für Gleichberechtigung kämpfen.

🟢 Beruf

1975 wurde Ebadi zur ersten Richterin im Iran ernannt und leitete das Stadtgericht in Teheran. 1979 verlor sie das Amt durch die „islamische Revolution“, weil Frauen kein Richteramt mehr ausüben durften.

Dennoch blieb sie im Land, arbeitete als Anwältin und lehrte an der Universität Teheran weiter

🔵 Engagement für Demokratie und Menschenrechte

👧👦1994 gründete Ebadi gemeinsam mit anderen die „Society for Protecting the Child’s Rights“.

🔞⚖️Sie fordert unter anderem die Erhöhung des Strafmündigkeitsalters, das aktuell im Iran für Mädchen bei neun und für Jungen bei 15 Jahren liegt.

⚖️🔄🗳️ Ebadi setzte sich für eine umfassende Justizreform im Iran ein und forderte eine pluralistische, demokratische Gesellschaft.

⛓️ Ihr Einsatz blieb nicht ohne Folgen: 2000 wurde sie wegen ihrer Verteidigung von Liberalen und Dissiden*tinnen inhaftiert und erhielt ein Berufsverbot.

🚫⛓️ 2002 gründet sie mit gleichgesinnten Jurist*innen das „Zentrum für Menschenrechte“. Es setzte sich für Minderheitenrechte und die Unterstützung von Regimegegnern einsetzte – bis es 2006 von den Behörden verboten wurde.

🌐 Seit 2004 ist Ebadi Mitglied in der Jury des „Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises“.

♀️ ✊🕊️2006 war sie Mitgründerin der „Nobel Women’s Initiative“, einer Organisation für Frauenrechte und globalen Frieden

🚫 Aufgrund zunehmender Repressionen lebt sie seit 2009 im Exil in Großbritannien, wo sie weiterhin für Menschenrechte kämpft.

🏆 Preise

Neben dem Friedensnobelpreis erhielt Ebadi zahlreiche weitere Ehrungen. Darunter die Ehrendoktorwürde der Universität Cambridge und viele weiter weitere internationale Auszeichnungen.

💡Zitat

„Die Menschenrechte kann man den Menschen gewiss nicht durch Bomben bringen.“

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Stand 04.2025

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Jody Williams (*9.10.1950)

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🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 1997, gemeinsam mit der INTERN. KAMPAGNE FÜR DAS VERBOT VON LANDMINEN

🔵 studierte Englisch, Spanisch und Intern. Beziehungen

🟠 1986 bis 1992: Vizedirektorin der „Medizinischen Hilfe für El Salvador“, zuständig, Kindern, die Gliedmaßen (oft durch Landminen) verloren hatten, mit Prothesen zu versorgen.

🌍 ab 1991 durchgehend Kampf für ein Verbot von Landminen

🟣 03.12.1997 Ottawa: 122 Staaten unterzeichnen Landminenverbot

23. Juli 1998: BRD ratifiziert „Ottawa-Konvention zur Ächtung von Antipersonenminen“

🗺️ weiteres Engagement

  • 2006 Mitgründerin „Nobel Women’s Initiative“
  • 2011 Kampagne gegen Vergewaltigungen und geschlechtsspezifische Gewalt in Konflikten
  • 2013 Gründung „Campaign to Stop Killer Robots“
  • 2015 bereiste sie die Flüchtlingsroute durch Serbien, Kroatien und Slowenien bis nach Deutschland

🌍 Berufungen

  • Professorin für Frieden und soziale Gerechtigkeit, Uni Houston
  • Leiterin einer UN-Mission in Darfur, Sudan (2007)

🏆 Preise

  • 2014 Olof Palme Award
  • 2006 Global Women’s Rights Award, Feminist Majority Foundation
  • 2005 Public Service Award, SPP, University of Massachusetts Amherst
  • 2017 Eleanor Roosevelt Val-Kill Award
  • 15 Ehrendoktortitel

💡Zitat auf der Folie: „Die Landmine kann nicht zwischen einem Soldaten und einem Zivilisten unterscheiden – einer Frau, einem Kind, einer Großmutter, die Feuerholz für die Familie sammeln geht.“

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Stand 04.2025

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RIGOBERTA MENCHÚ TUM (*09.01.1959)

🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 1992, als bis dahin jüngste Preisträgerin, als erste Frau mit indigener Abstammung

Sie gründete mit dem gewonnen Geld eine Stiftung zur Unterstützung der indigenen Bevölkerung weltweit.

🟢 Angehörige der Quiché-Maya – geboren und aufgewachsen in Guatemala zur Zeit des Bürgerkrieges (1960 bis 1996). Sie erlebte die Diskriminierung der Mayas, die Brutalität der Militärregierung und die Massenmorde an den Mayas, die als gefährliche Kommunisten verdächtigt und verfolgt wurden.

🔵 Basis ihres Engagements: Befreiungstheologie und die Frauenbewegung.

🌍 Als Mitglied des CUC (Komitee für Bauerneinheit) beteiligte sie sich aktiv am Widerstand gegen die Militärdiktatur, lebte erst im Untergrund und musste letztlich nach Mexiko fliehen. Ihren Kampf gegen die Diktatur und ihr Einsatz für die Rechte der indigenen Völker führte sie weiterhin sehr aktiv und prominent vom Ausland aus fort.

🔴 Sie engagierte sich aber auch an dem in den 1980ern begonnenen Aussöhnungsprozess zwischen Regierung und Guerilla. Sie trug damit zur Beendigung des Bürgerkrieges (1996) bei.

🟣 Spätestens mit ihrer Autobiografie „Yo, Rigoberta Menchú“ (1983) wurde sie weltweit allgemein bekannt. 1999 kamen allerdings Zweifel auf, ob alle Angaben dort autobiografisch sind oder ob sie Schicksale anderer Familien darin mit verwob…

🟠 1999: Ihre Anklage vor dem Nationalen Gerichtshof in Madrid gegen drei guatemaltekische Generäle scheiterte.

🔵 2007: erfolglose Kandidatur für das guatemaltekische Präsidentenamt.

🌍 2006 gründete sie mit fünf weiteren Friedensnobelpreisträgerinnen „The Nobel Women’s Initiative“, um gemeinsam Frauen und Frauengruppen in der ganzen Welt bei ihrem Einsatz für Gerechtigkeit, Umweltschutz, Frieden und Gleichberechtigung auf vielfältige Weise zu unterstützen.

💡Zitat auf der Folie: „Diese Welt wird sich nicht ändern, wenn wir nicht bereit sind, uns selbst zu ändern.“

weiterführende externe Links:

  • Rigoberta Menchú Tum (The Nobel Prize)
  • Rigoberta Menchú Tum (wikipedia)
  • Rigoberta Menchú Tum (FemBio)
  • Rigoberta Menchú Tum (Demokratiezentrum Wien)

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Stand 04.2025

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AUNG SAN SUU KYI (*19.06.1945)

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🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 1991 „für ihren gewaltlosen Kampf für Demokratie und Menschenrechte“

🌍 Persönliches:
• studierte Philosophie, Politik und Wirtschaft an der Universität Oxford, GB
• 1972 Heirat mit Michael Aris, 2 Söhne, seit 1999 verwitwet

🔵 1988 Rückkehr aus GB nach Myanmar, um ihre Mutter zu pflegen

🔴 1988 Sie startet ihren Kampf gegen die herrschende Militärdiktatur. Dieser Kampf wird sie insgesamt mehr als 15 Jahre Hausarrest kosten mit damit verbundener Trennung von ihrer Familie in GB.
Auch 2025 steht sie wieder unter Hausarrest.

🟠 1988 Gründerin und Parteivorsitzende der „Nationalen Liga für Demokratie“ (NLD)
• 2012 – 2021 Abgeordnete im Parlament von Myanmar
• 2016 -2021 mehrere Regierungsämter

🟣 2017 eskaliert die Verfolgung der Rohingas durch das Militär Myanmars. Über 1 Mio Menschen fliehen (vor allem) nach Bangladesh.

Sie schwieg nicht nur dazu, sondern verteidigte im Dezember 2019 noch das Vorgehen des Militärs vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag.
Die Anschuldigung „Völkermord“ sei „unvollständig und irreführend“. Es handle sich um einen „internen bewaffneten Konflikt“, der von der Rohingya-Armee begonnen wurde.

Ihr internationales Ansehen litt massiv.

Hintergrund zum Konflikt: 1970er: Start der systematischen Verfolgung der Rohingya. 1982: ihnen wird die Staatsbürgerschaft offiziell entzogen, so dass sie seitdem staatenlos sind.

🟢 Aung San Suu Kyis Leben und ihr politisches Engagement sind ohne Blick auf ihre Herkunftsfamilie nicht erklärbar:

Ihr Vater „“Aung San“: Nationalheld, „Vater der Nation“, „Vater der Unabhängigkeit“ (von GB) und „Vater der Tatmadaw“ (Myanmars Streitkräfte)

Ihre Mutter „Kyi“: Lehrerin, Krankenschwester, Ministerin für Soziales, Botschafterin in Indien (1960) – erste Frau Myanmars in dieser Position

Ihre Großmutter väterlicherseits „Suu“: führt ihre Abstammung auf die königliche Familie des Pagan-Reiches zurück

💡Zitat auf der Folie: „Die Freiheit findet ihren Weg durch die Gitterstäbe.“

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Stand 03.2025

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Mutter Teresa (26.08.1910 – 5.09.1997)

#suedstaedterin



🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 1979
Prize motivation: “for her work for bringing help to suffering humanity”

Für ihr Engagement erhielt Mutter Teresa weitere zahlreiche Auszeichnungen.

🟢 Sie ist eine „Große“ – auch bei 152 cm Körpergröße
Mutter Teresa, geboren als Anjezë Gonxhe Bojaxhiu am 26. August 1910 in Üsküp (heute Skopje, Nordmazedonien), war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Trotz ihrer kleinen Statur hinterließ sie einen immensen Eindruck in der Welt.

🔵 Frühe Jahre und Berufung
Mutter Teresa wuchs in einer streng katholischen Familie auf. Im Alter von acht Jahren verlor sie ihren Vater und fand Trost und Halt im römisch-katholischen Glauben. Bereits mit 18 Jahren trat sie dem irischen Orden der Loreto-Schwestern bei. Sie nimmt den Ordensnamen Teresa an.

🔴 Lehrerin
Ihr Orden sandte sie im Dezember 1928 nach Bengalen (Ostindien). Sie arbeitet insgesamt (einschließlich der Zeit als Schulleiterin) 17 Jahre lang als Lehrerin in Darjeeling und Kalkutta an katholischen Schulen.
Danach absolviert sie noch eine Ausbildung zur Krankenschwester.

🌍 Ein Wendepunkt: Der Unabhängigkeitskampf Indiens
Dieser Lebensabschnitt von Mutter Teresa fällt in die heiße, turbulente Phase des Unabhängigkeitskampfes Indiens. Die Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien, und die damit verbundene Teilung Britisch-Indiens, im Jahr 1947 führte zu massiven Flüchtlingsströmen und humanitären Katastrophen. Rund 20 Millionen Menschen waren auf dem Subkontinent auf der Flucht – in alle vier Himmelsrichtungen!
Es war ein unglaublich brutaler Kampf und Bürgerkrieg – mit vielen Sterbenden auf den Straßen, die dort elendiglich und einsam verreckten.

🟣 Die Gründung der Missionarinnen der Nächstenliebe
1946 entschied sich Mutter Teresa, den Armen und Sterbenden auf den Straßen Kalkuttas direkt zu helfen. Sie verließ ihren Orden und gründete 1950 die „Missionarinnen der Nächstenliebe“.

DAS ist ihr großer Verdienst, dass sie, zusammen mit den Schwestern ihres neu gegründeten Ordens (Missionaries of Charity), zu den Sterbenden auf der Straße ging und sie DORT nicht allein ließ – ungeachtet fehlender Hygiene und fehlender ärztlicher Versorgung.

🟠 Ausweitung der Aufgaben
Bald entstanden Waisenhäuser, Hospize und Kliniken. Bis zu ihrem Tod wuchs ihr Orden auf über 5.000 Mitglieder weltweit an.
Auch wenn sich also ihre Arbeit erweiterte: den Grundsätzen dieser niederschwelligen Streetwork-Arbeit blieb sie ihr Leben lang treu.

Sie begründete ihr Tun religiös und stand zeitlebens unbeirrt zur röm.-kath. Lehrmeinung.

🔴 Ihre Arbeit und die ihres Ordens werden heute z.T. stark kritisiert:
für ihre Haltung gegen Abtreibung und Verhütungsmittel, ebenso wie für die Qualität der Pflege in ihren Einrichtungen.
Dennoch bewunderen viele ihre Hingabe und Nächstenliebe.

🔵 Heiligsprechung durch die kath. Kirche
Nach ihrem Tod am 5. September 1997 wurde sie von Papst Johannes Paul II. selig- und 2016 von Papst Franziskus heiliggesprochen

✅ Ihr Auftrag an uns: überwindet Euere Berührungsängste und kümmert Euch persönlich um die Schwächsten „vor Euerer Haustür“, einfach nach Eueren Möglichkeiten!

💡Zitat auf der Folie: „Findet die Armen in euerer eigenen Stadt. Liebe beginnt zu Hause.“ (aus ihrer Dankesrede bei der Verleihung des Friedensnobelpreises)

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Stand 03.2025

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Betty Williams (22.05.1943 – 17.03.2020)

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🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 1976: Sie erhält ihn zusammen mit Mairead Corrigan-Maguire.

Für ihr Engagement bekam sie vier weitere angesehene Preise und eine Ehrendoktorwürde.

🟢 Privatleben
Sie stammte aus einer gemischtkonfessionellen Familie, war selbst protestantisch. Si besuchte abe die katholische Grundschule St. Teresa’s und das St. Dominic’s-Gymnasium für Mädchen in Belfast.
Sie arbeitete ursprünglich als Sekretärin o.ä. Beruf.
In den späteren Jahren ihrer Karriere war sie auch als „Visiting Professor“ an der Sam Houston State University in Texas tätig

🟢 alles verändernde Tragödie
Betty Williams wird Augenzeugin des Unfalls in Belfast, bei dem M. Corrigan einen Teil ihrer Familie verliert. Sie richtet spontan einen Aufruf zu Frieden und Versöhnung an die Menschen in Nordirland.

🔵 Gründung der „Peace People“
Die beiden Frauen und der Journalist Ciaran McKeown gründeten wenige Tage nach der Beerdigung der drei Maguire-Kinder die Organisation „Community of Peace People“. Es einte alle Drei die Überzeugung, dass Gewalt durch Dialog und Zusammenarbeit überwunden werden kann.

Ein Jahr lang organisierten sie wöchentliche Demonstrationen, die sogenannten „Peace Rallies“, bei denen Protestanten und Katholiken Seite an Seite für Frieden marschierten.

Neben den Demonstrationen initiierte die „Peace People“ nachhaltige Projekte, wie die Einrichtung interkonfessioneller Schulen in Nordirland, um langfristig Vertrauen und Verständnis zwischen den religiösen Gemeinschaften zu fördern.

🔴 Bei der Dankesrede für den Friedensnobelpreis sagte sie stellvertretend für Beide: „…Mitgefühl ist wichtiger als Intellekt, um die Liebe hervorzurufen, die die Friedensarbeit benötigt, und Intuition kann oftmals eine weit mächtigere Orientierungshilfe sein als kalte Vernunft. …“
🔵 Austritt aus der „Community of Peace People“
1980 verließ sie die „Peace People“ im Streit.

🌍 Friedensarbeit in den USA
Betty Williams wanderte mit ihrer Familie in die USA aus.
Dort setzte sie sich für internationale Friedensprojekte ein.

  • Sie arbeitete u.a. mit Bill Clinton und seinem Vize Al Gore zusammen, um auf die Situation in Burma und Osttimor aufmerksam zu machen und amerikanisches Engagement zu fordern.
  • In Texas wurde sie von der Gouverneurin in die Kinder- und Jugendkommission berufen.
  • 1997 gründete sie die Kinderrechtsorganisation „World Centers of Compassion for Children International“, deren Vorsitz sie übernahm. Diese Organisation setzte sich dafür ein, Kindern weltweit eine starke politische Stimme zu geben und ihre Menschenrechte zu schützen.

🟣 Ihr Motto
„Wer Frieden will, muss die Komfortzone verlassen – und manchmal auch das Land.“

🟢 Ab 2004 hatte sie ihren Hauptwohnsitz wieder in Nordirland.

💡Zitat auf der Folie: „Wir wollen für unsere Kinder, ebenso wie für uns selbst, zuhause, am Arbeits- und Spielplatz, ein Leben voller Frieden und Freude.“ (aus der Deklaration der Peace People)

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Alva Myrdal (31.01.1902 – 1.02.1986)

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🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 1982
Prize motivation: “for their work for disarmament and nuclear and weapon-free zones”

🟢 Beruf
schwedische Soziologin und Politikerin

🟠 Berufsstationen
Sie wird u.a.

  • Herausgeberin eines mehrsprachigen Flüchtlingsmagazins
  • Leiterin des von ihr gegründeten Sozialpädagogischen Seminars in Stockholm
  • leitende Angestellte der UNESCO
  • Botschafterin ihres Landes in Indien, Burma und Ceylon
  • ab 1962 Abgeordnete im schwedischen Parlament

🌍 Expertin für Abrüstungsfragen und Engagement für Frieden
1966 – 1973 ist sieschwedische Ministerin für Abrüstungsfragen
Als schwedische Chefdelegierte spielte sie als Sprecherin der blockfreien Staaten bei den Genfer Abrüstungsverhandlungen von 1962 bis 1973 eine zentrale Rolle.

🔵 Ihr einflussreiches Buch ‚Falschspiel mit der Abrüstung‘ (1976) entlarvte die Scheinheiligkeit der Supermächte.

🌍 „Das Zeitalter, in dem wir leben, kann nur als ein Zeitalter der Barbarei charakterisiert werden. Unsere Zivilisation wird nicht nur militarisiert, sondern auch brutalisiert.“ (aus ihrer Dankesrede)

🔴 Sie war maßgeblich an der Gründung des „Stockholm International Peace Research Institute“ (SIPRI) beteiligt.

🟣 Soziales Engagement
Die gemeinsam mit ihrem Mann Gunnar, ebenfalls Nobelpreisträger, geschriebene und 1934 veröffentliche Untersuchung “Die Krise in der Bevölkerungsfrage” bildete die Grundlage für den schwedischen Wohlfahrtsstaat.

🔵 Frauenrechtsengagement
Sie war Sprecherin der internationalen Frauenbewegung. Ihr Buch „Die Doppelrolle der Frau in Familie und Beruf“ (1956) beschrieb das Dilemma der Vereinbarkeit von Beidem.

🟣 Ihr Mann schien ein „Traditionalist“ gewesen zu sein, zumindest was „die Aufgaben einer Ehefrau“ betraf, so dass sie (freiwillig oder unfreiwillig) ihre Engagements und ihre Berufsarbeit unterbrechen musste. Umso bewundernswerter ihr Lebenswerk!

🟠 „Ich habe mir nie erlaubt, an Aufgabe zu denken. Meine Botschaft heute ist: Eines menschlichen Wesens ist es nicht würdig, aufzugeben.“ (1980 bei der Verleihung des Albert-Einstein-Preises)

💡Zitat auf der Folie: „Wir dürfen niemals die Missachtung der Menschenwürde und -rechte, die Zunahme von Gewaltdaten und den Einsatz von Folter vergessen. All dies zeugt von einer unglaublichen Beharrlichkeit in der Verachtung des Leidens einzelner Männer und Frauen.“ (aus ihrer Dankesrede)

🔍 weiterführende externe Links:

  • Alva Myrdal (The Nobel Prize)
  • Alva Myrdal (wikipedia)
  • Alva Myrdal (FemBio)
  • Alva Myrdal (lpb)
  • Interview mit Alva Myrdal: Kernwaffen (NDR, 1962)
  • 100 Jahre Women’s International League for Peace and Freedom (Festschrift 2015, pdf, Brigitte Schuchard „Frauen. Freiheit. Frieden.“)

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Mairead Corrigan-Maguire (*27.01.1944)

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🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 1976: Sie erhält ihn zusammen mit Betty Williams.
Prize motivation: “for the courageous efforts in founding a movement to put an end to the violent conflict in Northern Ireland”

In den folgenden Jahren folgen weitere renommierte Preise.

🔵 Privatleben
Corrigan-Maguire ist Katholikin und wuchs in Belfast, Nordirland auf.
Sie arbeitete als Chefsekretärin.
1976 gibt sie allerdings ihren Beruf auf, um sich voll ihrer Friedensarbeit zu widmen.

🟢 religiöses Engagement
Corrigan-Maguire engagierte sich in der katholischen Laienorganisation „Legio Mariae“, die vor allem Jugend- und Randgruppenarbeit leistet.
1972 nimmt sie an der Weltmissionskonferenz des Ökumenischen Rats der Kirchen teil.
1973 fährt sie mit dieser Organisation in die Sowjetunionum, um Filmaufnahmen von christlichen Gemeinschaften zu machen. Ziel dieser Reise war es, die Lebensweise und den Glauben dieser Gemeinschaften zu dokumentieren. Nach ihrer Rückkehr hielt sie Vorträge in Schulen, um über ihre Erlebnisse und die Situation der Christen in der Sowjetunion zu berichten.

🔴 Familientragödie
1976 verliert durch einen Autounfall (Fluchtfahrt des IRA-Fahrers) eine Schwester, ihre 2 Neffen und 1 Nichte.
1980: ihre zweite Schwester, die Mutter der getöteten Kinder, verkraftet den Verlust nicht und tötet sich selbst..

Corrigan-Maguire und ihr Schwager verweigern jede einseitige Schuldzuweisung an die Bürgerkriegsparteien.

🟢 Betty Williams
Betty Williams, protestantisch, wird Augenzeugin des Unfalls.
Sie richtet danach spontan einen öffentlichen Aufruf zu Frieden und Versöhnung an die Menschen in Nordirland.

🔵 Mairead Corrigan-Maguire und Betty Williams
Beide gründeten, zusammen mit dem Journalisten Ciaran McKeown, wenige Tage nach der Beerdigung der drei Maguire-Kinder die Organisation „Community of Peace People“. Beide einte die Überzeugung, dass Gewalt durch Dialog und Zusammenarbeit überwunden werden kann.

Ein Jahr lang organisierten sie wöchentliche Demonstrationen, die sogenannten „Peace Rallies“, bei denen Protestanten und Katholiken Seite an Seite für Frieden marschierten.

Neben den Demonstrationen initiierte die „Peace People“ nachhaltige Projekte, wie die Einrichtung interkonfessioneller Schulen in Nordirland, um langfristig Vertrauen und Verständnis zwischen den religiösen Gemeinschaften zu fördern.

🌍 Internationales Engagement
Sie ist

  • 2006 Gründungsmitglied der „The Nobel Women’s Initiative“
  • führendes Mitglied des „Internationalen Versöhnungsbundes“
  • Ehrenpräsidentin der Initiative „Hands Off Cain“
  • Initiatoren von „Child Right Worldwide“
  • Ratsmitglied des Weltfriedensrates in Kanada
  • … und viel weiteres internationales Engagement

✅ „Wir wollen leben und lieben und eine gerechte und friedliche Gesellschaft aufbauen.“ „Wir lehnen die Bombe und die Kugel und alle Techniken der Gewalt ab.“ (Auszüge aus der Declaration der Community of Peace People)

✅ «REGIERUNGEN KÖNNEN ZWAR EINEN UNTERSCHIED MACHEN, LETZTLICH SIND ES ABER DIE EINZELNEN MENSCHEN – DAS HEISST JEDER VON UNS –, DIE DEN TRAUM DER GEWALTLOSIGKEIT REALITÄT WERDEN LASSEN. WIR, DIE MENSCHEN, MÜSSEN GEWALTLOS DENKEN UND HANDELN»

💡Zitat auf der Folie: „Wir wollen für unsere Kinder, ebenso wie für uns selbst, zuhause, am Arbeits- und Spielplatz, ein Leben voller Frieden und Freude.“ (aus der Deklaration der Peace People)

🔍 weiterführende externe Links:

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