„Ich weiß zu gut, wie gefährlich es für eine Frau ist, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.“ meint sie und entscheidet sich deshalb für ein Leben „im Hintergrund“. Dadurch gewinnt
Caroline-Herschel (16.03.1750 – 09.01.1848)
unter dem Deckmantel der Bescheidenheit, des sich selbst Herabsetzens, und nach außen hin immer in zweiter Reihe stehend, den nötigen ungestörten Freiraum für ihre Forschungen. Ihr Bruder hilft ihr (auch finanziell), dass sie diesen Deckmantel ein Leben lang tragen kann.
Dass sie sehr wohl für ihre Ziele kämpfen kann, zeigt ihr Kampf mit ihrer traditionell eingestellten Mutter. Ob diese ihrer Tochter nur ein schmerzhaftes, evtl. lebenszerstörendes Scheitern ersparen wollte? – wer weiß. Jedenfalls sorgte sie dafür, dass ihre Tochter einen Haushalt führen konnte. Das kam dieser zugute als sie den mit ihren Brüdern gemeinsamen Haushalt führte.
Carolines Glück war ihr VATER, Militärmusiker und Hobbyastronom. Er bestimmte, dass sie wie ihre Brüder einige Zeit in der Militärschule u.a. lesen und schreiben lernen konnte. Alle seine Kinder erhielten bei ihm Musik- und Instrumentalunterricht, dazu Grundkenntnisse in Astronomie.
Ihr älterer Bruder Wilhelm (damals Berufsmusiker) holte sie als 22-jährige nach Bath/England und bildete sie als Sängerin aus. Als er sich beruflich ganz der Astronomie widmete, beendete sie ebenfalls ihre (sehr erfolgreiche) Karriere. Beide bildeten fortan ein erfolgreiches Arbeitsteam.
Nachdem Wilhelm (wirklich allein?) den Planeten Uranus entdeckt hatte, wurde er Hofastronom beim englischen König Georg III. (Gehalt: 200 Pfund/Jahr). Caroline bekam vom Hof eine Anstellung auf Lebenszeit als Gehilfin ihres Bruders (Gehalt: 50 Pfund/Jahr). Sie forschte nun auch eigenständig und entdeckte u.a. drei Nebel und acht Kometen.
Nach Wilhelms Tod kehrte sie nach Hannover zurück und setzte dort ihre astronomische Arbeit fort.
Die Liste der Ehrungen (zu Lebzeiten und nach ihrem Tod) ist lang. Viele Straßen sind nach ihr benannt, z.B. in Regensburg, Hannover.