Mythos „Königin Luise“ – jung, wunderschön, unkonventionell, spontan und „volksnah“ – traf Napoleon – sie bat ihn, dem besiegten „Preußen“ keine zu harten Friedensbedingungen zu diktieren
Der Mythos und der Kult um sie scheint von drei Themen genährt: – Luise galt als Vorbild einer Ehefrau und Mutter (sie bekam 10 Kinder; 7 davon erreichten das Erwachsenenalter) – das Bürgertum erhoffte sich von ihr und ihrem Mann, König Friedrich Wilhelm III., dem einfach lebenden Königspaar > gesellschaftliche Verbesserungen und die Errichtung einer konstitutionellen Monarchie > und damit das Verhindern einer blutigen Revolution ähnlich der Frankreichs > Luises Treffen mit Napoleon – sie erreichte zwar keine bessere Behandlung „Preußens“, aber das Volk würdigte fast religiös ihren Einsatz: sie habe für ihr ganzes Land die Demütigungen auf sich genommen, die von Frankreich ausgingen.
Bedeutende Dichter und Schriftsteller ihrer Zeit und „Trivialliteratur“ förderten und festigten mit ihren Werken und Schriften diese Idealisierung! Weitere optimale PR: die Benennung von Straßen, Gedenktafeln, Schulen, Stiftungen, etc.
Der Mensch „Königin Luise“ dagegen verschwindet im Dunkel der Geschichte. Dabei hätte sie es durchaus verdient, sachlicher und fairer betrachtet und beschrieben zu werden – weder märchen- und yellow-press-artig, noch pauschal-diffamierend als Adels-Angehörige.