Luisenstein

benannt nach Königin Luise – Text

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weiterführende links:

  • „Luisenstein“ in fürthwiki (link)
  • „Königin Luise“ in wikipedia (link)
  • „Flurdenkmale Fürth“ (link)
  • „Luise von Preußen“ in femBio (link)
  • terraX Video „Königin Luise – Die preußische Madonna“ (link) – Video verfügbar bis 14.12.2023

interne links:

Text

  • Schon ungezählte Autofahrer*innen fuhren in den letzten Jahrzehnten unbeeindruckt an diesem Stein vorbei!
    Bei Nennung der Namengeberin blieben sie bestimmt stehen…
  • Mythos „Königin Luise“
    – jung, wunderschön, unkonventionell, spontan und „volksnah“
    – traf Napoleon – sie bat ihn, dem besiegten „Preußen“ keine zu harten Friedensbedingungen zu diktieren
  • Der Mythos und der Kult um sie scheint von drei Themen genährt:
    – Luise galt als Vorbild einer Ehefrau und Mutter (sie bekam 10 Kinder; 7 davon erreichten das Erwachsenenalter)
    – das Bürgertum erhoffte sich von ihr und ihrem Mann, König Friedrich Wilhelm III., dem einfach lebenden Königspaar
    > gesellschaftliche Verbesserungen und die Errichtung einer    konstitutionellen Monarchie
    > und damit das Verhindern einer blutigen Revolution ähnlich der Frankreichs
    > Luises Treffen mit Napoleon – sie erreichte zwar keine bessere Behandlung „Preußens“, aber das Volk würdigte fast religiös ihren Einsatz: sie habe für ihr ganzes Land die Demütigungen auf sich genommen, die von Frankreich ausgingen.
  • Bedeutende Dichter und Schriftsteller ihrer Zeit und „Trivialliteratur“ förderten und festigten mit ihren Werken und Schriften diese Idealisierung! Weitere optimale PR:
    die Benennung von Straßen, Gedenktafeln, Schulen, Stiftungen, etc.
  • Der Mensch „Königin Luise“ dagegen verschwindet im Dunkel der Geschichte.
    Dabei hätte sie es durchaus verdient, sachlicher und fairer betrachtet und beschrieben zu werden – weder märchen- und yellow-press-artig, noch pauschal-diffamierend als Adels-Angehörige.
  • Hier nur ein Mini-Schlaglicht auf ein reales Fürther Ereignis:
    1792 – 1806 war Fürth preußisch.
    Das Königspaar besuchte Fürth 1799, 1803, 1805
    Auf der Hardhöhe nahmen sie Militärparaden ihnen zu Ehren ab.
  • Der Gedenkstein, errichtet um 1800, erinnert an ihren ersten Besuch. Der „Brandenburger Adler“ auf der Vorderseite ist heute durch Verwitterung nur noch erahnbar. Auch die Ruhebänke rund um den Stein sind verschwunden.

Foto: Porträt der Louise of Mecklenburg-Strelitz
Maler: der Österreicher Josef Grassi (22 April 1757 – 7 January 1838