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Rosa Aschenbrenner

1885 – 1967

Die „eiserne Rosa“ aus Beilngries
„Gußeiserne Stadtmutter“ Münchens
(Donaukurier 02.12.2020)

Nach der Schule arbeitete sie als Dienstmädchen. Sie trat 1908 in München dem Frauen- und Mädchenbildungsverein bei.

1909 (und wieder 1932) schloss sie sich der SPD an. Über die USPD führte ihr Weg sie zur VKPD.

Für die USPD war sie 1920 – 1922, für die KPD 1924 – 1932 im bayerischen Landtag. Danach engagierte sie sich voll in der Frauenhilfe für politische Gefangene (einer Hilfsorganisation der ADGB-Gewerkschaften)

Kämpfte gegen den Nationalsozialismus. Folgerichtig war sie während der NS-Zeit mehrfach inhaftiert.

1945 gehörte sie bei der Neugründung der SPD zu den Gründungsmitgliedern.

Für die SPD 1946 – 1948 im bayrischen Landtag, 1948 – 1956 in der Münchner Stadtverordnetenversammlung.
Gegnerin der Wiederbewaffnung

Sie gehörte 1946 der Verfassungsgebenden Landesversammlung im Bayerischen Parlament an.

Der Rosa-Aschenbrenner-Bogen in München-Schwabing wurde 2002 nach ihr benannt.
In Beilngries erinnert die „Rosa-Aschenbrenner-Anlage“ an sie.

mehr im Donaukurier: Die „eiserne Rosa“ aus Beilngries (08.02.2019)

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Lina Ammon

1889 – 1969

Die Nürnbergerin arbeitete ab dem 14. Lebensjahr in Bleistiftfabriken.
1909 tritt sie in die SPD ein, 1910 in die Gewerkschaft.

Sie wird Mitglied im Landesvorstand der SPD in Bayern.
1919 gehört sie im Team um Maria Juchacz zu den Gründungsmitgliedern der Arbeiterwohlfahrt (AWO).

Sie übernimmt viele Ämter – oft in Bereichen, die traditionell nicht als „Frauendomäne“ gelten! Sie war z.B. Mitglied im Vorstand des Holzarbeiterverbandes. Von 1920 bis 1932 arbeitete sie im bayrischen Landtag in den Ausschüssen „für Aufgaben wirtschaftlicher Art“ und 1932/33 im Ausschuss „für den Staatshaushalt“ mit.

1933 stimmte sie im Bayrischen Landtag gegen das Gleichschaltungsgesetz.
Von 1933 – 1944 wurde sie mehrfach, rein mit politischer Begründung, verhaftet.

1946 arbeitete sie für die SPD in der „Verfassungsgebenden Landesversammlung“.

In Nürnberg war sie beim Aufbau der Arbeiterfürsorge beteiligt.
1948 – 1960 engagierte sie sich als SPD-Stadträtin in Nürnberg.

1962 erhielt sie die Bürgermedaille der Stadt Nürnberg.

1991 wurde eine Straße in Nürnberg nach ihr benannt.
[interne Verlinkung]

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kaum zu glauben

Es ist kaum zu glauben. Im so konservativ verschrienen, bäuerlich geprägten Land Bayern arbeiteten 1946 insgesamt sechs Frauen in der Verfassungsgebenden Versammlung mit, noch dazu Frauen aus verschiedenen politischen Lagern und Parteien.
Welches Bundesland kann in seiner jeweiligen Verfassungsgebenden Versammlung mit gleich vielen oder gar mehr Frauen (verschiedener politischer Richtungen) aufwarten?

Wie sehr würde es das Bayernbild aufwerten, wenn es von dem Zuckerbäcker-Image des König-Ludwig-II.-Kults und des künstlich aufgeblähten Dirndl-Kults befreit wäre, und die Vielfalt der bayrischen Bevölkerung, seiner Geschichte und Kleidungstraditionen mehr zum Tragen käme. Dem Tourismus, und damit den Stadt- und Industriekassen, tut das Zuckerbäcker-Image natürlich gut …

Wissen Sie, welche Frauen in Ihrem Land bei der Verfassungsgebenden Versammlung mitgearbeitet haben?

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Dr. Elisabeth Meyer-Spreckels

1890 – 1974

Dr.-Meyer-Spreckels-Straße

Nach ihrem Chemiestudium promovierte sie zur Dr. phil. Danach arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin.

Nach ihrer Heirat gab sie, wie so viele Frauen ihrer Generation, ihre Berufspläne auf – in ihrem Fall den Plan zu habilitieren und eine wissenschaftliche Karriere zu verfolgen.

Nach Ende des 2. WK begann sie ihre politische Karriere.

Die US-amerikanische Besatzungsmacht verlangte, in Bayern eine demokratische Verfassung zu erarbeiten. (Diese trat mit der Annahme durch einen Volksentscheid am 2. Dezember 1946 in Kraft.)

Dr. Meyer-Spreckels arbeitete 1946 für die CSU in der dafür eingesetzten verfassungsgebenden Versammlung mit.

1948 bis 1952 war sie Stadträtin in Fürth

Als Vorsitzende des Deutsch-Evangelischen Frauenbunds gründete sie 1954 ein Wohnheim für „arbeitsscheue nichtseßhafte Mädchen in truppenbesetzten Gebieten“. Das Konzept wurde bis heute immer wieder veränderten Bedürfnissen (vor allem junger Frauen/Mütter) angepasst und weiter entwickelt zu den heutigen „Wohnheime Frühlingstraße“.

1972 erhielt sie die Goldene Bürgermedaille der Stadt Fürth.

Fürth benannte 2002 eine Straße nach ihr in der Fürther Südstadt im restaurierten ehemaligen Kasernenviertel.
[interne Verlinkung]

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Marie Juchacz

15.03.1879 Landsberg an der Warthe – 28.01.1956 Düsseldorf

Bis 1913 arbeitete sie in verschiedenen Berufen, u.a. machte sie eine Lehre als Schneiderin. Nach der Trennung von ihrem Mann zog sie mit ihren beiden Kindern nach Berlin.

Sie gehörte zu den 37 Frauen, die 1919 in die Weimarer Nationalversammlung gewählt wurde. Am 19. Februar 1919 spricht sie dort als erste Frau/Parlamentarierin in einem deutschen Parlament.
Am 13. Dezember 1919 gründete sie mit weiteren Engagierten die AWO (Arbeiterwohlfahrt).

1935 floh sie über Frankreich nach New York. Dort gründete sie die Arbeiterwohlfahrt USA – Hilfe für die Opfer des Nationalsozialismus.

In vielen Städten sind Straßen nach ihr benannt, z. B. in Augsburg, Kaiserslautern, München, Potzdam, Wiesbaden.
In Nürnberg gibt es einen Marie-Juchacz-Park.
1969 und 2003 wurde jeweils eine Briefmarke mit ihrem Portrait und ihrem Namen herausgegeben.

Links (Auswahl):

  • AWO: Biografie (link)
  • „100 Köpfe der Demokratie“ (link)
  • FemBio: Biografie (link)
  • Friedrich-Ebert-Stiftung (link)
  • Digitales Deutschesra Frauenarchiv (link)
  • Gedenkstätte Deutscher Widerstand (link)
  • Deutscher Bundestag (link)

intern:

  • Fürth Straßen (link)
  • Nürnberg Straßen (link)
  • Landkreis Amberg-Sulzbach Straßen (link)
  • Landkreis Fürth Straßen (link)
  • Landkreis Roth Straßen (link)

Stand: 07.2023