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Dr. Rosa Luxemburg

zu Landkreis Sonneberg – Straßen, Wege, Plätze u.ä.

5.03.1871 – 15.01.1919 (ermordet)

Sie schrieb: „Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.“ (1922)

Sie wird in der Kleinstadt Zamość im russisch besetzten Polen als Tochter eines jüdischen Holzhändlers geboren. – Allein dieser eine Satz reicht für ein Buch!

Die Familie zieht nach Warschau. R.L. besucht und beendet dort ein Gymnasium, eigentlich nur für russische Beamtentöchter gedacht, mit Bestnoten. Schon während der Schulzeit engagiert sie sich (im Untergrund) bei der marxistischen Partei „Proletariat“. Sie fliegen auf und Rosa flieht in die Schweiz.

Sie studiert ab 1889 an der Uni Zürich, an der Frauen gleichberechtigten Zugang haben: breit von Botanik bis hin zu Volkswirtschaft. 1897 Promotion „Polens industrielle Entwicklung“.

1893 gründet sie mit Freunden die Pariser Exilzeitung „Arbeitersache“. Ihr Ziel: der internationale Klassenkampf aller Arbeiter, gemeinsam und unabhängig von nationaler Zugehörigkeit. Kein polnischer Nationalstaat!

Sie möchte sich auch im deutsch besetzten Teil Polens engagieren. U.a. deshalb geht sie eine Scheinehe ein (19.04.1898), um die deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen.

Sie engagiert sich sofort in der SPD. Sie erringt große Erfolge. Es gibt aber auch harte Auseinandersetzungen innerhalb der Partei mit Leuten, die den „Marsch durch die Institutionen“ der „proletarischen Revolution“ vorziehen.

Mit ihrem jahrelangen, vielfältigen Engagement ist sie erfolgreich, bekannt, verhasst. So ist sie oft massiven Vorwürfen ausgesetzt, Angriffe gegen sie als Frau und Jüdin inbegriffen.

1907 lehrt sie als Dozentin für Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie an der SPD‑Parteischule in Berlin.

1913 organisiert sie Demonstrationen und ruft zu Kriegsdienst- und Befehlsverweigerung auf.

Als 1914 die SPD‑Reichstagsfraktion einstimmig für die Aufnahme der ersten Kriegskredite stimmt, führt das letztlich 1916 zur Gründung der reichsweiten „Spartakusgruppe“.

31.12. 1918/1.01.1919 Gründung der KPD durch Spartakisten und Gleichgesinnten.

Die „Antibolschewistische Liga“ rief zur Ermordung der Spartakisten auf, speziell R. L. und K. Liebknecht. Die „Wilmersdorfer Bürgerwehr“ (Berlin) ermordete sie brutal – öffentlich deklariert als Lynchmord einer anonymen Menge.

Weiterführende Links:

Interne Links:

  • Landkreis Sonneberg – Straßen (Seite)
  • Nürnberg – Straßen (Seite)

Stand: 04.2024

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Clara Zetkin

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Eine bemerkenswerte Frau mit einer buchstäblich wechsel-vollen Biografie.
Ihre Mutter war in der bürgerlichen Frauenbewegung aktiv – Clara kannte so die führenden Frauen dieser Bewegung, z.B. Louise Otto-Peters und Auguste Schmidt.

1878 machte Clara in Leipzig am „Steyberschen Lehrerinnenseminar“ ihren Abschluss als Fachlehrerin für moderne Sprachen.
Leipzig war damals eines der wichtigsten Zentren der Frauen- und der Arbeiterbewegung. Im Arbeiterbildungsverein hörte sie u.a. Vorträge von August Bebel und Wilhelm Liebknecht. Im dortigen Arbeiterbildungsverein lernte sie ihren Lebenspartner, den Ukrainer Ossip Zetkin kennen.
Ebenfalls 1878 trat sie in die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) ein, der späteren SPD. Ab Oktober trat das Bismarcksche Sozialistengesetz in Kraft mit dem Verbot aller sozialdemokratischen Aktivitäten.

1882 folgte sie Ossip Zetkin – nach alleinigen Aufenthalten in Österreich und der Schweiz – ins Pariser Exil. Sie nahm Zetkins Namen an, arbeitete als Journalistin und Übersetzerin, bekam zwei Söhne. Ossip Z. starb 1889 an Tbc. Sie überlebte ihre eigene Tbc.

1891 wurde das Bismarcksche Sozialistengesetz aufgehoben. Sie kehrte zurück nach Deutschland.
1895 wurde sie die erste Frau in der Führungsspitze der Sozialdemokraten.
Durch ihre vielen Ämter wurde sie eine der bekanntesten Frauenpolitikerinnen Europas.

1899 heiratete Clara Zetkin den 18 Jahre jüngeren Georg Friedrich Zundel, behielt aber ihren Namen „Zetkin“. 1928 wurde die Ehe geschieden.

1910 schlug sie in Kopenhagen den jährlichen „Internationalen Frauentag“ zur Durchsetzung des Frauenwahlrechts vor. 1911 wurde er unter dem Motto „Heraus mit dem Frauenwahlrecht!“ erstmals begangen. 1921 führte ihn die Sowjetunion als erstes Land am 8. März ein. Erst ab 1975 ruft die UN zum „Internationalen Frauentag“ auf.

Eine ihrer besten Freundinnen ab 1899 war Rosa Luxemburg.
Aus Ärger über die Bewilligung von Kriegskrediten (1914) schloss sie sich Rosa L. und Karl Liebknecht an: 1916 bei der Gründung des Spartakusbunds, 1917 der Gründung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und 31.12. 1918/1.01.1919 der Gründung der KPD
Rosa L. und Karl L. werden am 15.01.1919 ermordet. Clara taucht in Tübingen unter.

1920 befreundete sich Clara mit Lenin und seiner Frau Nadeschda Krupskaja.
Sie lebte abwechselnd in Deutschland und in der UdSSR.

Am 30.08.1932 eröffnete sie 75-jährig als Alterspräsidentin den neugewählten Reichstag in Berlin und warnte vor dem drohenden Faschismus und kommenden Krieg.
Nach dem Ausschluss der KPD aus dem Reichstag flüchtete Clara Zetkin in die UdSSR, wo sie 1933 auch starb.

weiterführende Links (Auswahl):

interne links:

Stand: 04.2024

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Dr. Elisabeth Meyer-Spreckels

1890 – 1974

Dr.-Meyer-Spreckels-Straße

Nach ihrem Chemiestudium promovierte sie zur Dr. phil. Danach arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin.

Nach ihrer Heirat gab sie, wie so viele Frauen ihrer Generation, ihre Berufspläne auf – in ihrem Fall den Plan zu habilitieren und eine wissenschaftliche Karriere zu verfolgen.

Nach Ende des 2. WK begann sie ihre politische Karriere.

Die US-amerikanische Besatzungsmacht verlangte, in Bayern eine demokratische Verfassung zu erarbeiten. (Diese trat mit der Annahme durch einen Volksentscheid am 2. Dezember 1946 in Kraft.)

Dr. Meyer-Spreckels arbeitete 1946 für die CSU in der dafür eingesetzten verfassungsgebenden Versammlung mit.

1948 bis 1952 war sie Stadträtin in Fürth

Als Vorsitzende des Deutsch-Evangelischen Frauenbunds gründete sie 1954 ein Wohnheim für „arbeitsscheue nichtseßhafte Mädchen in truppenbesetzten Gebieten“. Das Konzept wurde bis heute immer wieder veränderten Bedürfnissen (vor allem junger Frauen/Mütter) angepasst und weiter entwickelt zu den heutigen „Wohnheime Frühlingstraße“.

1972 erhielt sie die Goldene Bürgermedaille der Stadt Fürth.

Fürth benannte 2002 eine Straße nach ihr in der Fürther Südstadt im restaurierten ehemaligen Kasernenviertel.
[interne Verlinkung]

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