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Wangari Muta Maathai (1.04.1940 – 25.09.2011)

#suedstaedterin

🔴 Wangari Muta Maathai wurde am 1. April 1940 in Kenia geboren – und veränderte die Welt. Als erste Afrikanerin erhielt sie 2004 den Friedensnobelpreis. Ausgezeichnet wurde sie für ein Lebenswerk, das Umweltschutz, Frauenrechte und Demokratie untrennbar miteinander verband – und für ihren unerschütterlichen Mut.

🟣 Ihr Weg dorthin begann mit der Bildung: Dank Stipendien konnte sie Biologie in den USA und in der Bundesrepublik Deutschland studieren. 1971 promovierte sie an der University of Nairobi – als erste Kenianerin überhaupt. Später (1977) wurde sie dort Professorin für Veterinäranatomie. Doch sie blieb nicht im Elfenbeinturm der Wissenschaft.
Sie wollte gesellschaftlich etwas bewegen.

🟢 1977 gründete sie das „Green Belt Movement“, eine Bewegung, die mit der Pflanzung von Bäumen begann – über 30 Millionen allein in Kenia – und mit dem Widerstand gegen Umweltzerstörung, patriarchale Strukturen und autoritäre Politik fortfuhr.
Für Maathai war Umweltschutz kein isoliertes Thema.

🔵 ihr Rezept für eine bessere Welt:

  • je 1 Teil Umweltschutz, Frauenrechte, Demokratie +
  • unendlich viel Mut

🔴 In den 1980er und 1990er Jahren war sie eine der sichtbarsten Stimmen Kenias für soziale Gerechtigkeit.

Sechs Jahre lang stand sie dem Nationalen Frauenrat vor, engagierte sich unermüdlich – und zahlte einen hohen Preis. Mehrfach wurde sie inhaftiert und misshandelt, ihr Engagement brachte sie in Konflikt mit den Machthabern des Landes.

Amnesty International und andere Organisationen setzten sich für ihre Freilassung ein.

🟣 Auch in der Politik hinterließ sie Spuren: 2002 wurde sie über die „National Rainbow Coalition“ ins kenianische Parlament gewählt und kurz darauf stellvertretende Ministerin für Umweltschutz.

🟠 Persönliche Rückschläge blieben nicht aus – so ließ sich ihr Ehemann 1979 von ihr scheiden, mit der Begründung, sie sei „zu gebildet, zu stark, zu erfolgreich, zu eigensinnig und zu schwer zu kontrollieren“.

🏆 Dennoch: Ihr internationaler Einfluss wuchs weiter. Maathai erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter

  • 1984 Right Livelihood Award (als Einzige der Friedensnobelpreisfrauen)
  • 2000 Petra-Kelly-Preis der Heinrich-Böll-Stiftung
  • ab 2003 Mitglied im „Club of Rome“
  • ab 2009 Ehrenmitglied des „World Future Council“

🔵 Am 25. September 2011 starb Wangari Maathai. Ihr Vermächtnis lebt weiter – in jedem Baum, der wächst, und in jeder Frau, die aufsteht.

💡Zitat auf der Folie: ihr Rezept für eine bessere Welt: 1 Teil Umweltschutz, 1 Teil Frauenrechte, 1 Teil Demokratie – und unendlich viel Mut!“

🔍 weiterführende externe Links:

🔍 interne Links – blog Friedensnobelpreisträgerinnen:

Stand 05.2025

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Marie-Thérèse Danielsson (18.10.1923 – 6.02.2003)

Sie beeinflussen ihren Lebensweg: Schweden – Peru – Tahiti – Algerien – Frankreich – Right Livelihood Award

In Lima, Peru, lernt Marie-Thérèse den schwedischen Ethnologen Bengt Danielsson kennen. 1948 heiraten Beide. 1949 ziehen sie nach Französisch-Polynesien für ethnologische Studien. Sie publizieren gemeinsam die Ergebnisse ihrer Forschungen.

Sie lassen sich auf Dauer im SW Tahitis nieder. Dort engagieren sie sich u.a. in der Lokalpolitik sowie in Frauengruppen für mehr Umweltschutz.

Das Leben der Beiden wird durch die Unabhängigkeit Algeriens nachhaltig und für immer erschüttert – auch für alle Inselbewohner der Region und darüber hinaus – bis heute!

Algerien verbot Frankreich, weiterhin Kernwaffentests in der algerischen Sahara zu zünden. So führt Frankreich ab 1966 seine Kernwaffentests in Französisch-Polynesien weiter – auf Mururoa anscheinend 188 Atombomben bis 1996!

Zu den vielen Toten, die durch medizinische Folgeschäden der Tests starben, zählte auch ihre Adoptivtochter. Die Danielssons wurden zu Aktivisten gegen die französischen Tests. Sie ließen sich auch nicht durch Diffamierungen aus Frankreich von ihrem Kampf abhalten.

Frankreich ließ keine unabhängigen internationalen Untersuchungen zu. Ungeachtet dessen machten die Danielssons die Schäden der Nukleartests an den Menschen und der Umwelt Polynesiens und die sozialen Folgen des französischen Kolonialismus weltweit bekannt.

1991
Für ihr erfolgreiches Engagement erhielt das Paar den Right Livelihood Award, den „Alternativen Nobelpreis“.


Die Danielssons veröffentlichten nicht nur Schriften und Bücher zum Thema Kernwaffentests, sondern auch zu Geschichte, Gesellschaft und Kultur Tahitis.

Nach Bengts Tod 1997 engagierte Marie-Thérèse sich weiter im Anti-Atomwaffen-Kampf, unterstützte Organisationen, die durch die Tests geschädigte Personen unterstützen. Sie war dazu u.a. auch Leiterin der Organisation „WILPF Polynesia“, des regionalen Verbandes der „Women’s International League for Peace and Freedom“ (WILPF).

Sie wurde, wie Bengt und ihre Tochter Maruia, in Schweden beerdigt.

🔍 weiterführende Links

Stand 10.2024

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Eunice Brookman-Amissah

Sie war nach ihrer Ausbildung zur Medizinerin (Ghana und UK) und mehrerer „fellowships“ der UNESCO u.a. ghanaische Gesundheitsministerin (1996 bis 1997/98), ghanaische Botschafterin in den Niederlanden (1998 bis 2000), Vize-Direktorin von „Ipas“ (2001-2014).

Trotz all ihrer internationalen Tätigkeiten und Engagements findet sich im Netz nichts Persönliches über sie. Erstaunlich!

Zu Beginn ihrer beruflichen Tätigkeit war sie „Allrounderin“ und arbeitete im Bereich Allgemeinmedizin, Pädiatrie, Chirurgie, Geburtshilfe und Gynäkologie. Daneben arbeitete sie wissenschaftlich und engagierte sich in verschiedenen Organisationen.

Zu ihrer Lebensaufgabe findet sie als sie einer 14-jährigen Patientin einen Abtreibungswunsch verweigert. Die Patientin stirbt an einem unsachgemäßen Abtreibungsversuch.

Fortan engagiert sie sich für „sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte“ (“Sexual and reproductive health“/SRH)” der Frauen Afrikas …
für das Menschenrecht auf physische und psychische Gesundheit, speziell
– selbstbestimmtes Sexualleben
-Aufklärung und Beratung über Verhütungsmittel
– bezahlbare Verhütungsmittel
– medizinisch sichere Abtreibung
– sachgerechte Begleitung bei Schwangerschaft und Geburt, … –
nicht nur in Städten, sondern auch auf dem Land, auf dem es meist keine Ärzte gibt.

2006 und 2016 bekommt sie, vor allem wegen ihres Engagements für sichere Abtreibung, konkrete Morddrohungen. Sie brauchte einen durchgängigen-Personenschutz.

Sie bewirkt Erstaunliches:
– das „Maputo Protocol“ der ‚African Union‘; dadurch Gesetzesänderungen in vielen afrikanischen Staaten
– eine Kehrtwende im Denken und den Empfehlungen der „The International Confederation of Midwives/ICM (intern. Hebammenverband)
– Hebammen in vielen afrikanischen Staaten werden heute so qualifiziert ausgebildet, dass sie in arztlosen Gegenden die ärztlichen Aufgaben übernehmen können …

FOLGE: Seit 2000 sank in der Region „Subsahara-Afrika/Afrika südlich der Sahara“ die Zahl der Todesfälle der Frauen in Zusammenhang mit Schwangerschaftsabbrüchen um 40 %!

weiterführende links:

  • Eunice Brookman-Amissah, Ankündigung von Right Livelihood Award (DE) (EN)
  • Ipas – Africa Alliance for Women’s Reproductive Health and Rights (link)
  • Right Livelihood Award, wikipedia (link)
  • Right Livelihood Award, wikipedia EN (link)

Stand 10.2023