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Hermine „Minna“ Meyer

zu Landkreis Sonneberg – Straßen, Wege, Plätze u.ä.

geb. Grobe, 1804 – 1874

Die „Minnastraße“ führt zur ehemaligen „Grube Minna“.

Wer erinnert sich in wikipedia-Zeiten noch an den Verlag „Bibliographische Institut“ (gegr. 1.08.1826 in Gotha), desse n bis in jüngster Zeit bekannteste Veröffentlichung „Meyers Lexikon“ war?

Joseph Meyer war zeitlebens ein „Unruhegeist“ mit vielen guten, (politisch und wirtschaftlich) fortschrittlichen Ideen und Aktivitäten. Wir würden ihn heute vielleicht als hochbegabt mit Hang zum Hochrisiko bezeichnen.

Durch sein Versagen bei Spekulationsgeschäften in London brachte er 1820 sich und seinen Arbeitgeber Herzog August von Sachsen-Gotha in finanzielle Schwierigkeiten. Der Herzog konfiszierte deshalb das Vermögen von Meyers Vater.

1820 begann Meyer mit dem Unterrichten von neuen Sprachen in Weilar/Thüringen. Er verliebte und verlobte sich mit HERMINE „MINNA“ GROBE (1804–1874). Meyer legte bis 1825 – wieder wegen fehlgeschlagener Spekulationsprojekten – eine erneute Pleite hin.

Im Mai 1825 heirateten die Beiden. Sie bekamen zwei Kinder.

1826 gründete er das „Bibliographische Institut“. Seine allgemeine Absicht: dem Volke eine universelle Bildung zu ermöglichen und damit der Demokratie und dem Kapitalismus gegenüber dem Feudalismus zum Sieg zu verhelfen. Gewarnt durch seine Pleiten, wird seine Frau MINNA MEYER Besitzerin des Verlags, er „nur“ Geschäftsführer. Der Verlag wird sehr erfolgreich, spielt offensichtlich auch für die 1848er Revolution eine Rolle, erlebt als erster Verlag einen Druckerstreik.

Es ist anzunehmen, dass Minna M. im Hintergrund zumindest strukturell entscheidend war. Aber die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen waren so, dass nur Joseph M. in der Öffentlichkeit präsent war, natürlich auch wegen seiner eigenen provokanten politischen Schriften. Deshalb gilt ER bis heute als genialer Verleger – IHR Anteil? muss noch entdeckt werden!

Ab 1837 stürzt er sich auf das Ziel, im Hinblick auf die deutsche Einheit das Eisenbahnwesen durchzusetzen. Für Bahnstrecken braucht es Eisenerze, Stahlwerke etc. Laut Gemeinde FÖRITZTAL kaufte Meyer 1843 ein Kohle-Grubenfeld und benannte es nach seiner Frau Hermine: „GRUBE MINNA“ (wurde 1908 geschlossen).

IHRE Meinung zu seinem wirtschaftlichen und folgenreichen politischen Engagement? Öffentlich unbekannt!

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Stand: 01.2024

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