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Alva Myrdal (31.01.1902 – 1.02.1986)

#suedstaedterin



🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 1982
Prize motivation: “for their work for disarmament and nuclear and weapon-free zones”

🟢 Beruf
schwedische Soziologin und Politikerin

🟠 Berufsstationen
Sie wird u.a.

  • Herausgeberin eines mehrsprachigen Flüchtlingsmagazins
  • Leiterin des von ihr gegründeten Sozialpädagogischen Seminars in Stockholm
  • leitende Angestellte der UNESCO
  • Botschafterin ihres Landes in Indien, Burma und Ceylon
  • ab 1962 Abgeordnete im schwedischen Parlament

🌍 Expertin für Abrüstungsfragen und Engagement für Frieden
1966 – 1973 ist sieschwedische Ministerin für Abrüstungsfragen
Als schwedische Chefdelegierte spielte sie als Sprecherin der blockfreien Staaten bei den Genfer Abrüstungsverhandlungen von 1962 bis 1973 eine zentrale Rolle.

🔵 Ihr einflussreiches Buch ‚Falschspiel mit der Abrüstung‘ (1976) entlarvte die Scheinheiligkeit der Supermächte.

🌍 „Das Zeitalter, in dem wir leben, kann nur als ein Zeitalter der Barbarei charakterisiert werden. Unsere Zivilisation wird nicht nur militarisiert, sondern auch brutalisiert.“ (aus ihrer Dankesrede)

🔴 Sie war maßgeblich an der Gründung des „Stockholm International Peace Research Institute“ (SIPRI) beteiligt.

🟣 Soziales Engagement
Die gemeinsam mit ihrem Mann Gunnar, ebenfalls Nobelpreisträger, geschriebene und 1934 veröffentliche Untersuchung “Die Krise in der Bevölkerungsfrage” bildete die Grundlage für den schwedischen Wohlfahrtsstaat.

🔵 Frauenrechtsengagement
Sie war Sprecherin der internationalen Frauenbewegung. Ihr Buch „Die Doppelrolle der Frau in Familie und Beruf“ (1956) beschrieb das Dilemma der Vereinbarkeit von Beidem.

🟣 Ihr Mann schien ein „Traditionalist“ gewesen zu sein, zumindest was „die Aufgaben einer Ehefrau“ betraf, so dass sie (freiwillig oder unfreiwillig) ihre Engagements und ihre Berufsarbeit unterbrechen musste. Umso bewundernswerter ihr Lebenswerk!

🟠 „Ich habe mir nie erlaubt, an Aufgabe zu denken. Meine Botschaft heute ist: Eines menschlichen Wesens ist es nicht würdig, aufzugeben.“ (1980 bei der Verleihung des Albert-Einstein-Preises)

💡Zitat auf der Folie: „Wir dürfen niemals die Missachtung der Menschenwürde und -rechte, die Zunahme von Gewaltdaten und den Einsatz von Folter vergessen. All dies zeugt von einer unglaublichen Beharrlichkeit in der Verachtung des Leidens einzelner Männer und Frauen.“ (aus ihrer Dankesrede)

🔍 weiterführende externe Links:

  • Alva Myrdal (The Nobel Prize)
  • Alva Myrdal (wikipedia)
  • Alva Myrdal (FemBio)
  • Alva Myrdal (lpb)
  • Interview mit Alva Myrdal: Kernwaffen (NDR, 1962)
  • 100 Jahre Women’s International League for Peace and Freedom (Festschrift 2015, pdf, Brigitte Schuchard „Frauen. Freiheit. Frieden.“)

🔍 interne Links – blog Friedensnobelpreisträgerinnen (aktuelle Reihe und frühere blog-Beiträge):

Stand 03.2025

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Alternativer Nobelpreis blog Singles 2023 blogt BY Politik Politikerin

Petra Kelly 29.11.1992 – 01.10.1992 (vermutlich)

Sie war die erste Frau, die den „Right Livelihood Award“ (auch bekannt als „Alternativer Nobelpreis“) erhielt.

„In einer Welt, die mit Gewalt und Unehrlichkeit zu kämpfen hat, wird die Weiterentwicklung der Gewaltlosigkeit zu einer der dringendsten Prioritäten.“ (Petra Kelly, 1982) – Diese Aussage hat 2023 seine Aktualität leider nicht verloren!

Geboren in Deutschland, ab dem 12. Lebensjahr aufgewachsen in den USA, studierte sie in Washington D.C. „politische Wissenschaften und Weltpolitik“. Daneben engagierte sie sich politisch aktiv, nahm an Friedensdemonstrationen teil, etc. Ihre Vorbilder waren u.a. einerseits „Mahatma Gandhi und Martin Luther King“, andererseits Rosa Luxemburg und Helen Keller“.

Ihr aktives gesellschafts- und parteipolitisches Engagement in Deutschland startete 1972 mit Willy Brandt und seiner Ostpolitik. Sie wurde Mitglied der SPD. Sie engagierte sich in der Friedensbewegung, war „das Gesicht“ der Anti-Atomkraft-Bewegung.

Sie überwarf sich mit dem SPD-Kanzler Helmut Schmidt über die Frage der Stationierung amerikanischer Pershing-Raketen in der BRD. Sie trat 1979 aus der SPD aus.

Heute erinnert man Kelly eigentlich nur noch als Gründungsmitglied der Partei DIE GRÜNEN (1980). Sie übernahm durchgängig Spitzenämter in Partei, Bundes- und EU-Ebene. Ihre Umwelt- und Friedensaktivitäten waren weltumspannend.

Bei der Bundestagswahl 1990 erhielt sie kein Mandat mehr.

Ihre internationalen Aktivitäten gingen aber unverändert weiter – zusammen mit ihrem Lebenspartner (und ehemaligen Fraktionskollegen) Gert Bastian.

Ihr Engagement und die damit verbundenen Anstrengungen, Anfeindungen und Bedrohungen beeinträchtigten Beider physische und psychische Gesundheit.

Warum Gert Bastian Petra Kelly im Schlaf erschoss und danach Selbstmord beging?
Es gibt Vermutungen, aber es bleibt letztlich ungeklärt.

Neben vielem Anderen erinnern zwei Stiftungen an sie:
Sie selbst gründete die Grace P. Kelly Vereinigung e.V. Diese Vereinigung fördert psychosoziale Projekte für krebs- und chronisch kranke Kinder.
Die Petra-Kelly-Stiftung e. V. ist eine parteinahe Stiftung von Bündnis 90/Die Grünen in Bayern. Die Stiftung ist Teil der Heinrich-Böll-Stiftung und soll Kellys Ideen und politische Botschaft weiter tragen.

weiterführende Links (Auswahl):

Stand: 11.2023