1897 – 1970
Nach der Volksschule (damals verdiente diese Schulart noch diesen Namen) machte Friederike Nadig (1897 – 1970) eine kaufmännische Lehre und arbeitete danach als Verkäuferin. Danach Weiterbildung und Staatsexamen zur Wohlfahrtspflegerin. – Ehrenamtlich engagierte sie sich in der AWO.
1913 trat sie in die Sozialistische Arbeiterjugend ein, 1916 in die SPD.
1930 – 1933 Mitglied des Westfälischen Provinziallandtags.
Ab März 1933 Berufsverbot in der Stadt Bielefeld. Ab 1936 Berufstätigkeit im Kreis Ahrweiler.
1946-1966 Geschäftsführerin der AWO Ostwestfalen (Bielefeld).
1946-1948 Für die SPD Mitglied des Zonenbeirats für die Britische Besatzungszone.
1947-1950 Mitglied des Nordrhein-Westfälischen Landtags.
1948 arbeitete sie im Parlamentarischen Rat am Entwurf des Grundgesetzes mit.
Sie kämpfte insbesondere für gleiche Rechte von Mann und Frau, Lohngleichheit, rechtliche Gleichstellung von unehelichen und ehelichen Kindern, Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung.
1949-1961 Mitglied des Deutschen Bundestags.
Ehrungen: 1961 Großes Bundesverdienstkreuz, 1970 Marie-Juchacz-Plakette der Awo.
In verschiedenen Städten sind Straßen nach ihr benannt, z.B. in Berlin, Köln, Würzburg
Ein Seniorenheim in Bielefeld trägt ihren Namen.
Ihr Vermögen ging in die „Frieda-Nadig-Stiftung“ ein., die Altenheimbewohnern die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen ermöglichen soll.
Im November 2021 wurde in Herford ein Frieda-Nadig-Denkmal enthüllt. Die Bronze-Plastik wurde von der Herforder Künstlerin Asta Gröting (* 1961) entworfen und in einer Berliner Gießerei gegossen.