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LEYMAH GBOWEE (*1.02.1972, Liberia)

#suedstaedterin

🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 2011

zusammen mit E. Johnson-Sirleaf (Liberia) und Tawakkol Karman (Jemen)

🟣 Biografisches

Als der erste Bürgerkrieg ihr Land erschütterte, zerschlug sich ihr Wunsch nach einer Ausbildung – stattdessen kümmerte sie sich um traumatisierte Angehörige, floh mit ihren Kindern und trennte sich schließlich vom gewalttätigen Vater.
Es war eine Zeit des Überlebens, aber auch des Aufbruchs.

🟣 In einer kurzen Phase des Friedens konnte sie dank UNICEF eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin beginnen. Was sie dabei lernte – über Trauma, über Gemeinschaft, über die Kraft von Frauen – wurde zur Grundlage ihrer späteren Arbeit.

🟢 politische Aktivitäten in Liberia

2003 wurde sie zur Initiatorin der Bewegung Women of Liberia Mass Action for Peace.
Sie brachte Christinnen und Musliminnen zusammen, quer durch alle ethnischen und sozialen Schichten. Gemeinsam setzten sich diese Frauen mutig und beharrlich für das Ende des Bürgerkriegs ein – immer in weißer Kleidung, mit Sitzstreiks, Gebeten und einer unerschütterlichen Entschlossenheit.

🔴 Als im Juni 2003 auch die dreizehnten (!) Friedensverhandlungen zu scheitern drohten, blieben sie – im wahrsten Sinne des Wortes – vor der Tür sitzen. Und gaben nicht auf.
Es war auch Leymah Gbowee, die mit weiteren Aktivistinnen und mit kreativen Methoden dafür sorgte, dass weiterverhandelt wurde – bis endlich ein Friedensabkommen unterzeichnet war.

🟠 2011 wurde sie für diesen mutigen Einsatz mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – gemeinsam mit Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf.

🔵 Engagement in Afrika und weltweit

Ein Jahr später, 2012, gründete sie die Gbowee Peace Foundation Africa.

Ihr Ziel: Frauen und junge Menschen sollen durch hochwertige Bildung zu Führungspersönlichkeiten werden – zu Friedensaktivist:innen, Gesundheitsbotschafter:innen und Verteidiger:innen von Menschenrechten.

Ein Satz über sie bringt es auf den Punkt:
„Sie ist der Kopf und das Herz der afrikanischen Frauenfriedensbewegung“

🟢 Ebenfalls 2012 wurde sie Mitglied der „The Nobel Women Initiative“

🏆 Preise und Ehrungen

Sie erhielt viele Preise und Ehrungen, u.a. Ehrendoktortitel verschiedener Universitäten in Kanada, Südafrika, USA

eine ungewöhnliche und überraschende Ehrung: Sie war Flaggen-Trägerin bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2012 in London

🟢 Ich habe Sie neugierig gemacht? Dann schauen Sie sich doch den vielfach preisgekrönten Dokumentarfilm über sie und ihre Arbeit an: „Pray the Devil Back to Hell“ (2008)

💡Zitat auf der Folie:

„Man kann keinen dauerhaften Frieden aushandeln, ohne Frauen in die Bemühungen einzubeziehen. Aber Frauen können keine Friedensstifterinnen werden, ohne den Schmerz loszulassen, der sie davon abhält, ihre eigene Stärke zu spüren.“ (Das englische Originalzitat stammt aus Leymah Gbowees Buch „Mighty Be Our Powers: How Sisterhood, Prayer, and Sex Changed a Nation at War“

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Stand 05.2025

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The Nobel Women’s Initiative

#suedstaedterin

🔴 Gründung August 2006

Sechs Friedensnobelpreisträgerinnen gründen diese Initiative für globale Frauenrechte und globale Zusammenarbeit von Frauen.

Ihr Ziel: Die Initiative soll die Frauenrechte weltweit stärken und Frauen auf allen Kontinenten miteinander vernetzen.

🔵 Gründerinnen

Mairead Maguire (Nordirland), Betty Williams (Nordirland), Rigoberta Menchú Tum (Guatemala), Jody Williams (USA), Shirin Ebadi (Iran), Wangari Maathai (Kenia)

Sie alle vereint die Überzeugung, dass das scheinbar Unmögliche möglich wird, wenn Frauen zusammenarbeiten. Sie nutzen ihre internationale Sichtbarkeit und ihr politisches Gewicht, um Frauen und Frauengruppen zu unterstützen, die sich für eine gerechtere und friedlichere Welt mit einer lebendigen Zivilgesellschaft einsetzen.

🟠 Ziele und Schwerpunkte der Initiative

Die Nobel Women’s Initiative verfolgt mehrere zentrale Ziele:

  • Mehr Frauen in Führungs- und damit Entscheidungspositionen bringen, um gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben
  • Aufbau eines weltweiten Netzwerks zur Unterstützung von Frauen und Frauengruppen
  • Förderung von Gerechtigkeit, Umweltschutz, Frieden und Gleichberechtigung
  • Stärkung gewaltfreier Protestformen und einer aktiven Zivilgesellschaft

🌐Die Initiative setzt auf verschiedene Strategien:

  • Unterstützung lokaler Frauenbewegungen
  • Förderung politischer Entscheidungsträgerinnen
  • Schulungen für Aktivistinnen jeden Alters
  • Kreative Medienarbeit als Sprachrohr

Die Nobel Women’s Initiative setzt sich dadurch gezielt dafür ein, Frauen in Entscheidungspositionen zu bringen und ihnen das nötige Rüstzeug für Führungsaufgaben zu vermitteln

♀️🧭Frauen bewegen die Welt

Mit ihrer Initiative geben die Friedensnobelpreisträgerinnen Frauen in Krisengebieten eine Stimme, unterstützen lokale Bewegungen und machen auf Missstände aufmerksam, die sonst oft im Verborgenen bleiben. Ihr Engagement zeigt: Globale Herausforderungen wie Klimakrise, Gewalt und Ungleichheit lassen sich nur gemeinsam und mit der aktiven Beteiligung von Frauen bewältigen.

🔵 Heutige Mitglieder der Initiative

• Mairead Corrigan-Maguire (1976) – Nordirland
• Rigoberta Menchu Tum (1992) – Guatemala
• Jody Williams (1997) – USA
• Shirin Ebadi (2003) – Iran
• Tawakkol Karman (2011) – Jemen
• Leymah Gbowee (2011) – Liberia

Fazit

Mit dem Friedensnobelpreis werden nicht nur Erfolge gewürdigt – er öffnet Türen und schafft Sichtbarkeit.
Er ist auch ein mächtiges Werkzeug, um Aufmerksamkeit zu bündeln, Allianzen zu schmieden und mit Projekten wie der „Nobel Women’s Initiative“ neue Impulse zu setzen – und auch neue Wege für Frieden, Menschenrechte und Gleichberechtigung zu ebnen.

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Stand 05.2025

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DR. SHIRIN EBADI (*21.06.1947)

#suedstaedterin

🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 2003

Shirin Ebadi ist eine der weltweit bekanntesten iranischen Kämpfer*innen für Demokratie und Menschenrechte. 2003 wurde sie als erste muslimische Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – eine Ehrung, die sie allen Frauen widmete, die in der islamischen Welt für Gleichberechtigung kämpfen.

🟢 Beruf

1975 wurde Ebadi zur ersten Richterin im Iran ernannt und leitete das Stadtgericht in Teheran. 1979 verlor sie das Amt durch die „islamische Revolution“, weil Frauen kein Richteramt mehr ausüben durften.

Dennoch blieb sie im Land, arbeitete als Anwältin und lehrte an der Universität Teheran weiter

🔵 Engagement für Demokratie und Menschenrechte

👧👦1994 gründete Ebadi gemeinsam mit anderen die „Society for Protecting the Child’s Rights“.

🔞⚖️Sie fordert unter anderem die Erhöhung des Strafmündigkeitsalters, das aktuell im Iran für Mädchen bei neun und für Jungen bei 15 Jahren liegt.

⚖️🔄🗳️ Ebadi setzte sich für eine umfassende Justizreform im Iran ein und forderte eine pluralistische, demokratische Gesellschaft.

⛓️ Ihr Einsatz blieb nicht ohne Folgen: 2000 wurde sie wegen ihrer Verteidigung von Liberalen und Dissiden*tinnen inhaftiert und erhielt ein Berufsverbot.

🚫⛓️ 2002 gründet sie mit gleichgesinnten Jurist*innen das „Zentrum für Menschenrechte“. Es setzte sich für Minderheitenrechte und die Unterstützung von Regimegegnern einsetzte – bis es 2006 von den Behörden verboten wurde.

🌐 Seit 2004 ist Ebadi Mitglied in der Jury des „Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises“.

♀️ ✊🕊️Nobel Women’s Initiative

2006 war sie Mitgründerin der „Nobel Women’s Initiative“, einer Organisation für Frauenrechte und globalen Frieden

🚫 Aufgrund zunehmender Repressionen lebt sie seit 2009 im Exil in Großbritannien, wo sie weiterhin für Menschenrechte kämpft.

🏆 Ehrungen und Preise

Neben dem Friedensnobelpreis erhielt Ebadi zahlreiche weitere Ehrungen. Darunter die Ehrendoktorwürde der Universität Cambridge und viele weitere internationale Auszeichnungen.

💡Zitat

„Die Menschenrechte kann man den Menschen gewiss nicht durch Bomben bringen.“

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Stand 04.2025

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JODY WILLIAMS (*9.10.1950)

#suedstaedterin

🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 1997, gemeinsam mit der INTERN. KAMPAGNE FÜR DAS VERBOT VON LANDMINEN

🔵 studierte Englisch, Spanisch und Intern. Beziehungen

🟠 1986 bis 1992: Vizedirektorin der „Medizinischen Hilfe für El Salvador“, zuständig, Kindern, die Gliedmaßen (oft durch Landminen) verloren hatten, mit Prothesen zu versorgen.

🌍 ab 1991 durchgehend Kampf für ein Verbot von Landminen

🟣 03.12.1997 Ottawa: 122 Staaten unterzeichnen Landminenverbot

23. Juli 1998: BRD ratifiziert „Ottawa-Konvention zur Ächtung von Antipersonenminen“

🗺️ weiteres Engagement

  • 2006 Mitgründerin „Nobel Women’s Initiative“
  • 2011 Kampagne gegen Vergewaltigungen und geschlechtsspezifische Gewalt in Konflikten
  • 2013 Gründung „Campaign to Stop Killer Robots“
  • 2015 bereiste sie die Flüchtlingsroute durch Serbien, Kroatien und Slowenien bis nach Deutschland

🌍 Berufungen

  • Professorin für Frieden und soziale Gerechtigkeit, Uni Houston
  • Leiterin einer UN-Mission in Darfur, Sudan (2007)

🏆 Preise

  • 2014 Olof Palme Award
  • 2006 Global Women’s Rights Award, Feminist Majority Foundation
  • 2005 Public Service Award, SPP, University of Massachusetts Amherst
  • 2017 Eleanor Roosevelt Val-Kill Award
  • 15 Ehrendoktortitel

💡Zitat auf der Folie: „Die Landmine kann nicht zwischen einem Soldaten und einem Zivilisten unterscheiden – einer Frau, einem Kind, einer Großmutter, die Feuerholz für die Familie sammeln geht.“

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Stand 04.2025