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NARGES MOHAMMADI (*21.04.1972 in Zandschan, Iran)

#suedstaedterin

🔴 Narges Mohammadi gilt weltweit als eine der zentralen Stimmen des gewaltfreien Widerstands gegen das iranische Regime – als Frauenrechtlerin, Journalistin, politische Gefangene.

Für ihren Einsatz wurde ihr 2023 der FRIEDENSNOBELPREIS verliehen – „für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und für die Förderung von Menschenrechten und Freiheit für alle“.

Als ihr Name bekanntgegeben wurde, saß sie im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran – erneut. Dort hatte sie über die Jahre unzählige Male eingesperrt verbracht. Seit 1998 summierten sich ihre Verhaftungen, Anklagen, Urteile und Haftzeiten auf etwa 14 Jahre – eine Strategie des Regimes, um sie zu zermürben. Doch Mohammadi widersteht.
Unbeugsam, mutig, klar.

Den Preis nahmen stellvertretend ihre 17-jährigen Zwillinge entgegen. Sie leben seit 2012 mit ihrem Vater in Frankreich im Exil. Die Kinder mussten ohne ihre Mutter aufwachsen.

🔴 Sie studierte zunächst Physik und wurde Ingenieurin.

🟣 Bereits während des Studiums begann sie, sich öffentlich zu engagieren: Sie schrieb Artikel, setzte sich für Frauenrechte ein, arbeitete später als Journalistin für reformorientierte Zeitungen. Sie wurde Mitglied im „Zentrum für die Verteidigung der Menschenrechte“ (DHRC), das von der Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi geleitet wird.

🟠 Das iranische Regime reagierte mit Härte. Immer wieder wurde sie inhaftiert – meist im Evin-Gefängnis, das für seine schlechten Haftbedingungen und die Misshandlung politischer Gefangener berüchtigt ist. Ihre Gesundheit leidet massiv unter der Haft.

Im Dezember 2024 wurde sie nach einer Operation an ihrem rechten Bein, bei der ein potenziell krebsartiger Tumor entfernt wurde, vorübergehend für 21 Tage aus dem Evin-Gefängnis entlassen, um sich medizinisch behandeln zu lassen. Sie ist im Moment (Juli 2025) noch in „medizinischer Freiheit“. Sie nutzt diese Zeit für internationale (warnende) Interviews.

Doch selbst auf Krankentransporten zeigt sie Widerstand: Als sie einmal in ein Krankenhaus gebracht wurde, rief sie laut den Slogan der iranischen Frauenbewegung: „Frau, Leben, Freiheit“.
Das Kopftuch, das der Staat ihr aufzwingen will, trägt sie bewusst nicht

🌍 Auch international ist ihr Schicksal natürlich bekannt. Organisationen, Medien, Politiker*innen und Privatpersonen fordern seit Jahren ihre Freilassung. Trotzdem wird sie 2024 erneut verurteilt – zwei weitere Jahre Haft, wegen angeblicher „Propaganda gegen das System“. Ein Urteil unter vielen.

💡Motto der iranischen Frauen auf der Folie: Frau Leben Freiheit!

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Stand 07.2025

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Maria Ressa (2.10.1963)

#suedstaedterin

🔴 Maria Ressa wurde 1963 in Manila auf den Philippinen geboren – und kämpft heute an vorderster Front für eines der grundlegendsten Rechte: Meinungsfreiheit.

Als Journalistin, Herausgeberin und Mitgründerin des Nachrichtenportals Rappler hat sie sich dem Schutz demokratischer Werte verschrieben – gegen Desinformation, gegen staatliche Einschüchterung, gegen das Vergessen.

2021 wurde sie dafür – gemeinsam mit dem russischen Journalisten Dmitri Muratow – mit dem FRIEDENSNOBELPREIS ausgezeichnet.

🔵 Ihr Lebensweg ist von Bewegung und Neuanfang geprägt.

Nach dem frühen Tod ihres Vaters zog sie mit ihrer Familie als Kind in die USA. Dort war sie nicht nur eine herausragende Schülerin, sondern sie erlernte auch acht Instrumente und brillierte im Sport.

Sie studierte Biologie und Englisch an der Princeton University und kehrte mit einem Fulbright-Stipendium zurück auf die Philippinen.

Dort erlebte sie die gewaltlose „People Power Revolution“ mit. Diese beendete 1986 die 20-jährige Diktatur Ferdinand Marcos’ – ein Schlüsselmoment für ihr späteres politisches Engagement.

🟢Beruflich wurde sie eine der bekanntesten investigativen Journalistinnen Asiens:

  • sie arbeitete als leitende Investigativreporterin (Bereich Asien) für CNN International (1987 – 2005)
  • sie leitete die Nachrichtenabteilung des philippinischen ABS-CBN (2004 bis 2010)
  • und gründete 2012 gemeinsam mit Kolleg:innen das digitale Nachrichtenportal „Rappler

🔵 Ressa veröffentlichte zwei Bücher über den Aufstieg des Terrorismus in Asien – und machte sich international einen Namen als unerschrockene Analystin und Aufklärerin.

🟠 Doch ihr mutiger Journalismus hatte einen Preis. Weil sie über Korruption, Menschenrechtsverletzungen und die gezielte Verbreitung von Desinformation durch Regierungskreise berichtete, wurde sie zunehmend zur Zielscheibe staatlicher Repression.

Seit 2018 laufen mehrere Verfahren gegen sie, 2020 wurde sie wegen angeblicher Verleumdung verurteilt.

🏆 Trotz aller Versuche, sie zum Schweigen zu bringen, blieb sie sichtbar – und wurde vielfach ausgezeichnet:
• 2014 erhielt sie den Freedom Flame Preis der Friedrich-Naumann-Stiftung
• 2018 ernannte sie das Time Magazine zur „Person des Jahres“
• 2021 erhielt sie den UNESCO/Guillermo Cano World Press Freedom Prize
• 2022 verlieh ihr die MacEwan University die Ehrendoktorwürde
• 2024 bekam sie den Cannes LionHeart Award

💡 Zitat auf der Folie: „Journalismus ist der Sauerstoff der Demokratie. Ohne ihn können wir nicht überleben.“

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Stand 07.2025

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Nadia Murad (*1993, Irak)

#suedstaedterin

🟠 Nadia Murad wurde am 10. März 1993 im Irak geboren – als Angehörige der jesidischen Minderheit in der Region Sindschar.

2014 veränderte sich ihr Leben für immer: Der sogenannte „Islamische Staat“ überfiel ihre Heimat, tötete Tausende Jesiden, verschleppte Frauen und Kinder, verübte systematische sexuelle Gewalt. Nadia Murad war eine der Überlebenden dieses Völkermords.

Sie wurde verschleppt, versklavt, missbraucht – doch sie konnte fliehen. Seitdem erhebt sie ihre Stimme. Für sich. Für ihre Familie. Für Tausende andere.

🟣 Murads Engagement begann unmittelbar nach ihrer Flucht. Sie sprach öffentlich über das, was ihr angetan wurde – nicht aus Sensationslust, sondern aus Notwendigkeit. Damit die Welt vom Schicksal der Jesiden erfährt. Damit solche und speziell die IS-Verbrechen nicht ungesühnt bleiben. Damit Überlebende Gerechtigkeit erfahren.

🔴 für diesen Einsatz wurde sie 2018 – als erste Jesidin und Irakerin – mit dem FRIEDENSNOBELPREIS 2018 ausgezeichnet, gemeinsam mit dem kongolesischen Arzt Dr. Denis Mukwege.
Der Preis würdigte „ihre Bemühungen, der sexuellen Gewalt als Waffe in Kriegen und bewaffneten Konflikten ein Ende zu setzen“.

Darüber hinaus

  • ist sie seit September 2016 die erste UNODC-Sonderbotschafterin „für die Würde der Überlebenden von Menschenhandel“
  • erhielt sie 2016 den Václav-Havel-Menschenrechtspreis von der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • und ebenfalls 2016 den Sacharow-Preis des EU-Parlaments
  • erhielt zahlreiche weitere internationale Preise
  • sprach vor den Vereinten Nationen

🌍 gemeinsam mit ihrer Anwältin Amal Clooney arbeitet Murad daran, die IS-Verbrechen vor den Internationalen Strafgerichtshof zu bringen

🟢 im Januar 2018 gründete sie ihre Organisation „Nadia’s Initiative“, die sich dem Wiederaufbau ihrer zerstörten Heimatregion Sindschar widmet. Ziel ist es, dort wieder lebenswichtige Infrastruktur, Gesundheitsversorgung, Bildung und Sicherheit aufzubauen – damit Menschen zurückkehren und wieder leben können.

🟣 außerdem gründete sie gemeinsam mit Dr. Denis Mukwege den „Global Survivors Fund“, der sich für den Zugang zu Entschädigungen für Überlebende von konfliktbezogener sexueller Gewalt einsetzt

🟠 sie fordert, dass Regierungen und internationale Organisationen den Wiederaufbau des jesidischen Gebiets unterstützen und mithelfen, die Sicherheit im Nordirak zu verbessern

🔴 weiteres internationales Engagement

Nadia Murad setzt sich heute weltweit für Gleichstellung, Gerechtigkeit und das Ende geschlechtsspezifischer Gewalt ein. Sie arbeitet an Resolutionen mit, berät Regierungen und internationale Organisationen – und bleibt dabei zutiefst verbunden mit ihrer jesidischen Herkunft.

🔵 sie lebt seit 2015 in Deutschland

💡Zitat auf der Folie: „Ich denke immer noch, dass es eine der schlimmsten Ungerechtigkeiten ist, die ein Mensch erleiden kann, wenn er aus Angst gezwungen wird, sein Zuhause zu verlassen.“ (Nadia Murad, The Last Girl: My Story of Captivity, and My Fight Against the Islamic State)

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Stand 06.2025

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Malala Yousafzai (*1997)

#suedstaedterin

🔴 Sie erhielt zahlreiche Preise une Ehrungen – unter anderem

  • den FRIEDENSNOBELPREIS 2014 für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und Jugendlichen und für das Recht aller Kinder auf Bildung, speziell ihr Einsatz für das Recht der Mädchen auf Bildung
  • den Sacharow-Preis 2013 des Europaparlaments, ebenfalls als jüngste Preisträgerin jemals.
  • Ernennung zur Uno-Friedensbotschafterin 2017

🟢 Malala Yousafzai wurde 1997 im pakistanischen Swat-Tal geboren – in einer Zeit, in der Mädchen in ihrer Heimatregion zunehmend aus dem öffentlichen Leben gedrängt wurden. Doch statt sich zurückzuziehen, erhob sie die Stimme. Und wurde zur jüngsten Friedensnobelpreisträgerin der Geschichte.

🔵 Schon früh war Bildung in ihrem Leben zentral.

Ihre Eltern betrieben eigene Schulen, ihr Vater war selbst Lehrer. – Und er war es auch, der sie ermutigte, sich politisch zu äußern.
Ab 2009 – da war sie erst zwölf Jahre alt – schrieb sie unter Pseudonym für einen Blog der BBC. Sie schilderte das Leben unter der Herrschaft der Taliban, vor allem das Schulverbot für Mädchen.
Sie selbst ignorierte dieses Verbot – und ging weiter zur Schule.

🔴 2012 wurde sie für diesen Mut beinahe mit dem Leben bezahlt. Taliban-Kämpfer verübten ein Attentat auf sie. Malala überlebte schwer verletzt. Nach langen Krankenhausaufenthalten in Pakistan und Großbritannien lebt sie heute in England.

Sie studierte in Oxford Philosophie, Politik und Wirtschaft – und schloss ihr Studium 2020 ab.

🟣 Doch sie blieb nicht nur Studentin.

Schon 2013 gründete sie gemeinsam mit ihrem Vater den Malala Fund – mit dem Ziel, jedes Mädchen auf der Welt mit kostenloser, sicherer und hochwertiger Bildung zu erreichen. Der Fund unterstützt lokale Bildungsaktivist:innen und wirkt politisch, um strukturelle Hindernisse zu beseitigen.

Der erste große Beitrag kam von Angelina Jolie – inzwischen wird die Stiftung von zahlreichen privaten und institutionellen Partnern unterstützt.

🌍 Heute ist der Malala Fund in fünf Ländern aktiv, mit dem Ziel, sich in den kommenden Jahren zu verdoppeln. Und Malala bleibt sichtbar: auf Konferenzen, bei UNO-Veranstaltungen –
Nicht zu vergessen ihre social media-Aktivitäten, z.B. ihr persönlicher instagram account #malala mit 2 Mio followern

✅ Zitat: „Mit Waffen kann man Terroristen töten, mit Bildung kann man Terrorismus töten.“

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Stand 06.2025

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Ellen Johnson Sirleaf (*1938)

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🔴 Ellen Johnson Sirleaf wurde 1938 in Liberias Hauptstadt Monrovia geboren – und schrieb Geschichte:

Als erste demokratisch gewählte Präsidentin Afrikas regierte sie von 2006 bis 2018 ein vom Bürgerkrieg erschöpftes Land.

2011 wurde sie dafür – gemeinsam mit ihrer Landsfrau Leymah Gbowee und der Jemenitin Tawakkol Karman – mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Gewürdigt wurde ihr Einsatz für Demokratie, Frauenrechte und gesellschaftlichen Wiederaufbau.

🟢 Ihr Weg zur politischen Führungsfigur war alles andere als geradlinig.

In den 1960er Jahren zog sie mit einem selbstorganisierten Stipendium in die USA. Dort studierte sie Betriebs- und Volkswirtschaft und machte ihren Master an der Harvard-Universität.

Ihre Ehe zerbrach an dem, was ihren Mann empörte, aber für ihren Lebens- und Berufsweg entscheidend war: Selbstbewusstsein, Bildung, Unabhängigkeit.

🌍 Sirleafs berufliches Profil war international geprägt.

Sie arbeitete in Führungspositionen bei der Weltbank, den Vereinten Nationen und weiteren Organisationen – mit Schwerpunkt auf Finanz- und Entwicklungspolitik. Auch in Liberia war sie zwei Mal Finanzministerin.

Ihr Engagement brachte sie jedoch immer wieder in Gefahr:
Zwei Mal wurde sie inhaftiert, zwei Mal ins Exil gezwungen – zuletzt während der Jahre der Diktatur und des Bürgerkriegs.

🔵 2003 kehrte sie zurück – nach dem Ende des 14-jährigen Bürgerkriegs. Drei Jahre später wurde sie zur Präsidentin gewählt.

🔴 In ihrer Amtszeit setzte sie zahlreiche Reformen um

  • Sie rief die „Kommission für Wahrheit und Versöhnung“ ins Leben, um die Gräueltaten des Krieges aufzuarbeiten
  • Sie führte kostenlose Grundschulbildung ein
  • Sie stärkte Frauenrechte, u. a. mit einem Gesetz gegen Vergewaltigung, neuen Programmen für Landfrauen, einem eigenen Fonds für Marktfrauen und kostenlosen reproduktiven Gesundheitsdiensten
  • Sie belebte die Wirtschaft und setzte sich für internationale Partnerschaften ein
  • Und sie war Mitbegründerin des „International Institute for Women in Political Leadership“

🟣Doch ihre Präsidentschaft blieb nicht ohne Kritik:

  • Die Korruption im Land konnte sie nicht eindämmen
  • Die soziale Ungleichheit blieb hoch – rund 80 % der Bevölkerung lebten weiter in extremer Armut
  • Homosexuelle Handlungen blieben in Liberia gesetzlich kriminalisiert – eine Haltung, die sie öffentlich verteidigte
  • Auch der Verdacht auf Wahlmanipulationen und politische Einflussnahme blieb im Raum stehen

🔴 Ellen Johnson Sirleaf ist eine Person voller Spannungen:

Symbol für Fortschritt – und Angriffsfläche für Enttäuschung.
Für viele Frauen in Afrika bleibt sie ein Vorbild – nicht trotz, sondern auch wegen dieser Widersprüche.

💡Zitat auf der Folie: „Wenn Deine Träume dich nicht erschrecken, sind sie nicht groß genug.“

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Stand 06.2025

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Tawakkol Karman (*1979)

#suedstaedterin

🔴 Wenn man auf die jüngste Geschichte des Jemen blickt, begegnet man oft Bildern von Unruhen, Unterdrückung und Krieg. Doch mittendrin ein Name, der Hoffnung macht: Karman Tawakkol.

Geboren am 7. Februar 1979 in der damaligen Jemenitischen Arabischen Republik, wurde sie zu einer der kraftvollsten Stimmen des Arabischen Frühlings – und 2011 als bis dahin jüngste Person mit dem FRIEDENSNOBELPREIS ausgezeichnet.

🔵 Schon früh wurde sie mit konkretem politischem Handeln vertraut. In ihrer Kindheit diskutierte sie mit ihrem Vater, einem früheren Innenminister, der 1994 aus Protest gegen politische Entwicklungen zurücktrat. Diese familiäre Offenheit prägte sie – ebenso wie ihr späteres Studium der Politikwissenschaft. Sie wurde Journalistin.

💪 Der Start für ihr eigenes gesellschaftliches, politisches Engagement

2005 gründete sie die Organisation „Journalistinnen ohne Ketten“, um gegen Zensur und für Pressefreiheit zu kämpfen. Ein Kampf, der viel Mut einforderte.
Sie organisierte Massenproteste, rief über SMS-Kampagnen zu zivilem Widerstand auf, forderte Meinungsfreiheit, die Freilassung politischer Gefangener – und ein Ende von Korruption und Tyrannei.

🏴„Arabischer Frühling“ 2010/11

Während der Proteste des Arabischen Frühlings wurde sie zur Symbolfigur. Die internationale Presse nannte sie „das Gesicht der jemenitischen Protestbewegung“.

Sie gründete den „Peaceful Revolutionary Youth Council“, mobilisierte Tausende – und ließ sich weder von Verhaftungen noch Todesdrohungen einschüchtern, selbst nicht, als sie auch von jemenitischen Frauen bedroht wurde. Ihr Einsatz blieb gewaltfrei – und unerbittlich.

👥 Doch Karman Tawakkol denkt weiter und darüber hinaus.

Mit ihrer „Tawakkol Karman Foundation“ (TKF) engagiert sie sich für Bildung, Frauenrechte, gegen Kinderehen, für gute Regierungsführung und Gesundheitsförderung. Ihre Stiftung vergibt z. B. Stipendien für junge Menschen, die in Istanbul studieren wollen – ein konkreter Beitrag zu langfristigem Wandel.

Darüber hinaus fördert sie die Versöhnung der verschiedenen muslimischen Richtungen, aber auch das Miteinander verschiedener Religionen

🌍 internationales Engagement:
Ihr Engagement endet nicht an der Landesgrenze. Sie ist Mitglied der „Nobel Women’s Initiative“, sprach bei der Münchner Sicherheitskonferenz, dem Nobel Prize Dialogue in Sydney und an Universitäten weltweit. Auch zu internationalen Konflikten – etwa im Nahen Osten oder in Myanmar – bezieht sie öffentlich Stellung.

💡Zitat auf der Folie: Frauen sollten aufhören, Teil des Problems zu sein oder sich als Teil des Problems zu fühlen, und Teil der Lösung werden. – Wir wurden lange Zeit an den Rand gedrängt, und jetzt ist es an der Zeit, dass Frauen aufstehen und aktiv werden, ohne um Erlaubnis oder Akzeptanz bitten zu müssen.

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Stand 06.2025

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Leymah Gbowee (*1.02.1972, Liberia)

#suedstaedterin

🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 2011, zusammen mit E. Johnson-Sirleaf und Tawakkol Karman

🟣 Als der erste Bürgerkrieg ihr Land erschütterte, zerschlug sich ihr Wunsch nach einer Ausbildung – stattdessen kümmerte sie sich um traumatisierte Angehörige, floh mit ihren Kindern und trennte sich schließlich vom gewalttätigen Vater.
Es war eine Zeit des Überlebens, aber auch des Aufbruchs.

🟣 In einer kurzen Phase des Friedens konnte sie dank UNICEF eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin beginnen. Was sie dabei lernte – über Trauma, über Gemeinschaft, über die Kraft von Frauen – wurde zur Grundlage ihrer späteren Arbeit.

🟢 2003 wurde sie zur Initiatorin der Bewegung Women of Liberia Mass Action for Peace.
Sie brachte Christinnen und Musliminnen zusammen, quer durch alle ethnischen und sozialen Schichten. Gemeinsam setzten sich diese Frauen mutig und beharrlich für das Ende des Bürgerkriegs ein – immer in weißer Kleidung, mit Sitzstreiks, Gebeten und einer unerschütterlichen Entschlossenheit.

🔴 Als im Juni 2003 auch die dreizehnten (!) Friedensverhandlungen zu scheitern drohten, blieben sie – im wahrsten Sinne des Wortes – vor der Tür sitzen. Und gaben nicht auf.
Es war auch Leymah Gbowee, die mit weiteren Aktivistinnen und mit kreativen Methoden dafür sorgte, dass weiterverhandelt wurde – bis endlich ein Friedensabkommen unterzeichnet war.

🟠 2011 wurde sie für diesen mutigen Einsatz mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – gemeinsam mit Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf.

🔵 Ein Jahr später, 2012, gründete sie die Gbowee Peace Foundation Africa.

Ihr Ziel: Frauen und junge Menschen sollen durch hochwertige Bildung zu Führungspersönlichkeiten werden – zu Friedensaktivist:innen, Gesundheitsbotschafter:innen und Verteidiger:innen von Menschenrechten.

Ein Satz über sie bringt es auf den Punkt:
„Sie ist der Kopf und das Herz der afrikanischen Frauenfriedensbewegung“

🟢 Ebenfalls 2012 wurde sie Mitglied der „The Nobel Women Initiative“

🏆 Sie erhielt viele Preise und Ehrungen, u.a. Ehrendoktortitel verschiedener Universitäten in Kanada, Südafrika, USA

eine ungewöhnliche und überraschende Ehrung: Sie war Flaggen-Trägerin bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2012 in London

🟢 Ich habe Sie neugierig gemacht? Dann schauen Sie sich doch den vielfach preisgekrönten Dokumentarfilm über sie und ihre Arbeit an: „Pray the Devil Back to Hell“ (2008)

💡Zitat auf der Folie: „Man kann keinen dauerhaften Frieden aushandeln, ohne Frauen in die Bemühungen einzubeziehen. Aber Frauen können keine Friedensstifterinnen werden, ohne den Schmerz loszulassen, der sie davon abhält, ihre eigene Stärke zu spüren.“ (Das englische Originalzitat stammt aus Leymah Gbowees Buch „Mighty Be Our Powers: How Sisterhood, Prayer, and Sex Changed a Nation at War“

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Stand 05.2025

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Wangari Muta Maathai (1.04.1940 – 25.09.2011)

#suedstaedterin

🔴 Wangari Muta Maathai wurde am 1. April 1940 in Kenia geboren – und veränderte die Welt. Als erste Afrikanerin erhielt sie 2004 den Friedensnobelpreis. Ausgezeichnet wurde sie für ein Lebenswerk, das Umweltschutz, Frauenrechte und Demokratie untrennbar miteinander verband – und für ihren unerschütterlichen Mut.

🟣 Ihr Weg dorthin begann mit der Bildung: Dank Stipendien konnte sie Biologie in den USA und in der Bundesrepublik Deutschland studieren. 1971 promovierte sie an der University of Nairobi – als erste Kenianerin überhaupt. Später (1977) wurde sie dort Professorin für Veterinäranatomie. Doch sie blieb nicht im Elfenbeinturm der Wissenschaft.
Sie wollte gesellschaftlich etwas bewegen.

🟢 1977 gründete sie das „Green Belt Movement“, eine Bewegung, die mit der Pflanzung von Bäumen begann – über 30 Millionen allein in Kenia – und mit dem Widerstand gegen Umweltzerstörung, patriarchale Strukturen und autoritäre Politik fortfuhr.
Für Maathai war Umweltschutz kein isoliertes Thema.

🔵 ihr Rezept für eine bessere Welt:

  • 1 Teil Umweltschutz
  • 1 Teil Frauenrechte
  • 1 Teil Demokratie und
  • unendlich viel Mut

🔴 In den 1980er und 1990er Jahren war sie eine der sichtbarsten Stimmen Kenias für soziale Gerechtigkeit.

Sechs Jahre lang stand sie dem Nationalen Frauenrat vor, engagierte sich unermüdlich – und zahlte einen hohen Preis. Mehrfach wurde sie inhaftiert und misshandelt, ihr Engagement brachte sie in Konflikt mit den Machthabern des Landes.

Amnesty International und andere Organisationen setzten sich für ihre Freilassung ein.

🟣 Auch in der Politik hinterließ sie Spuren: 2002 wurde sie über die „National Rainbow Coalition“ ins kenianische Parlament gewählt und kurz darauf stellvertretende Ministerin für Umweltschutz.

🟠 Persönliche Rückschläge blieben nicht aus – so ließ sich ihr Ehemann 1979 von ihr scheiden, mit der Begründung, sie sei „zu gebildet, zu stark, zu erfolgreich, zu eigensinnig und zu schwer zu kontrollieren“.

🏆 Dennoch: Ihr internationaler Einfluss wuchs weiter. Maathai erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter

  • 1984 Right Livelihood Award (als Einzige der Friedensnobelpreisfrauen)
  • 2000 Petra-Kelly-Preis der Heinrich-Böll-Stiftung
  • ab 2003 Mitglied im „Club of Rome“
  • ab 2009 Ehrenmitglied des „World Future Council“

🔵 Am 25. September 2011 starb Wangari Maathai. Ihr Vermächtnis lebt weiter – in jedem Baum, der wächst, und in jeder Frau, die aufsteht.

💡Zitat auf der Folie: ihr Rezept für eine bessere Welt: 1 Teil Umweltschutz, 1 Teil Frauenrechte, 1 Teil Demokratie – und unendlich viel Mut!“

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The Nobel Women’s Initiative

#suedstaedterin

🔴 Gründung August 2006

Sechs Friedensnobelpreisträgerinnen gründen diese Initiative für globale Frauenrechte und globale Zusammenarbeit von Frauen.

Ihr Ziel: Die Initiative soll die Frauenrechte weltweit stärken und Frauen auf allen Kontinenten miteinander vernetzen.

🔵 Gründerinnen

Mairead Maguire (Nordirland), Betty Williams (Nordirland), Rigoberta Menchú Tum (Guatemala), Jody Williams (USA), Shirin Ebadi (Iran), Wangari Maathai (Kenia)

Sie alle vereint die Überzeugung, dass das scheinbar Unmögliche möglich wird, wenn Frauen zusammenarbeiten. Sie nutzen ihre internationale Sichtbarkeit und ihr politisches Gewicht, um Frauen und Frauengruppen zu unterstützen, die sich für eine gerechtere und friedlichere Welt mit einer lebendigen Zivilgesellschaft einsetzen.

🟠 Ziele und Schwerpunkte der Initiative

Die Nobel Women’s Initiative verfolgt mehrere zentrale Ziele:

  • Mehr Frauen in Führungs- und damit Entscheidungspositionen bringen, um gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben
  • Aufbau eines weltweiten Netzwerks zur Unterstützung von Frauen und Frauengruppen
  • Förderung von Gerechtigkeit, Umweltschutz, Frieden und Gleichberechtigung
  • Stärkung gewaltfreier Protestformen und einer aktiven Zivilgesellschaft

🌐Die Initiative setzt auf verschiedene Strategien:

  • Unterstützung lokaler Frauenbewegungen
  • Förderung politischer Entscheidungsträgerinnen
  • Schulungen für Aktivistinnen jeden Alters
  • Kreative Medienarbeit als Sprachrohr

Die Nobel Women’s Initiative setzt sich dadurch gezielt dafür ein, Frauen in Entscheidungspositionen zu bringen und ihnen das nötige Rüstzeug für Führungsaufgaben zu vermitteln.

♀️🧭Frauen bewegen die Welt

Mit ihrer Initiative geben die Friedensnobelpreisträgerinnen Frauen in Krisengebieten eine Stimme, unterstützen lokale Bewegungen und machen auf Missstände aufmerksam, die sonst oft im Verborgenen bleiben. Ihr Engagement zeigt: Globale Herausforderungen wie Klimakrise, Gewalt und Ungleichheit lassen sich nur gemeinsam und mit der aktiven Beteiligung von Frauen bewältigen.

🔵 Heutige Mitglieder der Initiative

• Mairead Corrigan-Maguire (1976) – Nordirland
• Rigoberta Menchu Tum (1992) – Guatemala
• Jody Williams (1997) – USA
• Shirin Ebadi (2003) – Iran
• Tawakkol Karman (2011) – Jemen
• Leymah Gbowee (2011) – Liberia

Fazit

Mit dem Friedensnobelpreis werden nicht nur Erfolge gewürdigt – er öffnet Türen und schafft Sichtbarkeit.
Er ist auch ein mächtiges Werkzeug, um Aufmerksamkeit zu bündeln, Allianzen zu schmieden und mit Projekten wie der „Nobel Women’s Initiative“ neue Impulse zu setzen – und auch neue Wege für Frieden, Menschenrechte und Gleichberechtigung zu ebnen.

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Dr. Shirin Ebadi (*21.06.1947)

#suedstaedterin

🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 2003

Shirin Ebadi ist eine der weltweit bekanntesten iranischen Kämpfer*innen für Demokratie und Menschenrechte. 2003 wurde sie als erste muslimische Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – eine Ehrung, die sie allen Frauen widmete, die in der islamischen Welt für Gleichberechtigung kämpfen.

🟢 Beruf

1975 wurde Ebadi zur ersten Richterin im Iran ernannt und leitete das Stadtgericht in Teheran. 1979 verlor sie das Amt durch die „islamische Revolution“, weil Frauen kein Richteramt mehr ausüben durften.

Dennoch blieb sie im Land, arbeitete als Anwältin und lehrte an der Universität Teheran weiter

🔵 Engagement für Demokratie und Menschenrechte

👧👦1994 gründete Ebadi gemeinsam mit anderen die „Society for Protecting the Child’s Rights“.

🔞⚖️Sie fordert unter anderem die Erhöhung des Strafmündigkeitsalters, das aktuell im Iran für Mädchen bei neun und für Jungen bei 15 Jahren liegt.

⚖️🔄🗳️ Ebadi setzte sich für eine umfassende Justizreform im Iran ein und forderte eine pluralistische, demokratische Gesellschaft.

⛓️ Ihr Einsatz blieb nicht ohne Folgen: 2000 wurde sie wegen ihrer Verteidigung von Liberalen und Dissiden*tinnen inhaftiert und erhielt ein Berufsverbot.

🚫⛓️ 2002 gründet sie mit gleichgesinnten Jurist*innen das „Zentrum für Menschenrechte“. Es setzte sich für Minderheitenrechte und die Unterstützung von Regimegegnern einsetzte – bis es 2006 von den Behörden verboten wurde.

🌐 Seit 2004 ist Ebadi Mitglied in der Jury des „Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises“.

♀️ ✊🕊️2006 war sie Mitgründerin der „Nobel Women’s Initiative“, einer Organisation für Frauenrechte und globalen Frieden

🚫 Aufgrund zunehmender Repressionen lebt sie seit 2009 im Exil in Großbritannien, wo sie weiterhin für Menschenrechte kämpft.

🏆 Preise

Neben dem Friedensnobelpreis erhielt Ebadi zahlreiche weitere Ehrungen. Darunter die Ehrendoktorwürde der Universität Cambridge und viele weiter weitere internationale Auszeichnungen.

💡Zitat

„Die Menschenrechte kann man den Menschen gewiss nicht durch Bomben bringen.“

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