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Mutter Teresa (26.08.1910 – 5.09.1997)



🔴 FRIEDENSNOBELPREIS 1979
Prize motivation: “for her work for bringing help to suffering humanity”

Für ihr Engagement erhielt Mutter Teresa weitere zahlreiche Auszeichnungen.

🟢 Sie ist eine „Große“ – auch bei 152 cm Körpergröße
Mutter Teresa, geboren als Anjezë Gonxhe Bojaxhiu am 26. August 1910 in Üsküp (heute Skopje, Nordmazedonien), war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Trotz ihrer kleinen Statur hinterließ sie einen immensen Eindruck in der Welt.

🔵 Frühe Jahre und Berufung
Mutter Teresa wuchs in einer streng katholischen Familie auf. Im Alter von acht Jahren verlor sie ihren Vater und fand Trost und Halt im römisch-katholischen Glauben. Bereits mit 18 Jahren trat sie dem irischen Orden der Loreto-Schwestern bei. Sie nimmt den Ordensnamen Teresa an.

🔴 Lehrerin
Ihr Orden sandte sie im Dezember 1928 nach Bengalen (Ostindien). Sie arbeitet insgesamt (einschließlich der Zeit als Schulleiterin) 17 Jahre lang als Lehrerin in Darjeeling und Kalkutta an katholischen Schulen.
Danach absolviert sie noch eine Ausbildung zur Krankenschwester.

🌍 Ein Wendepunkt: Der Unabhängigkeitskampf Indiens
Dieser Lebensabschnitt von Mutter Teresa fällt in die heiße, turbulente Phase des Unabhängigkeitskampfes Indiens. Die Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien, und die damit verbundene Teilung Britisch-Indiens, im Jahr 1947 führte zu massiven Flüchtlingsströmen und humanitären Katastrophen. Rund 20 Millionen Menschen waren auf dem Subkontinent auf der Flucht – in alle vier Himmelsrichtungen!
Es war ein unglaublich brutaler Kampf und Bürgerkrieg – mit vielen Sterbenden auf den Straßen, die dort elendiglich und einsam verreckten.

🟣 Die Gründung der Missionarinnen der Nächstenliebe
1946 entschied sich Mutter Teresa, den Armen und Sterbenden auf den Straßen Kalkuttas direkt zu helfen. Sie verließ ihren Orden und gründete 1950 die „Missionarinnen der Nächstenliebe“.

DAS ist ihr großer Verdienst, dass sie, zusammen mit den Schwestern ihres neu gegründeten Ordens (Missionaries of Charity), zu den Sterbenden auf der Straße ging und sie DORT nicht allein ließ – ungeachtet fehlender Hygiene und fehlender ärztlicher Versorgung.

🟠 Ausweitung der Aufgaben
Bald entstanden Waisenhäuser, Hospize und Kliniken. Bis zu ihrem Tod wuchs ihr Orden auf über 5.000 Mitglieder weltweit an.
Auch wenn sich also ihre Arbeit erweiterte: den Grundsätzen dieser niederschwelligen Streetwork-Arbeit blieb sie ihr Leben lang treu.

Sie begründete ihr Tun religiös und stand zeitlebens unbeirrt zur röm.-kath. Lehrmeinung.

🔴 Ihre Arbeit und die ihres Ordens werden heute z.T. stark kritisiert:
für ihre Haltung gegen Abtreibung und Verhütungsmittel, ebenso wie für die Qualität der Pflege in ihren Einrichtungen.
Dennoch bewunderen viele ihre Hingabe und Nächstenliebe.

🔵 Heiligsprechung durch die kath. Kirche
Nach ihrem Tod am 5. September 1997 wurde sie von Papst Johannes Paul II. selig- und 2016 von Papst Franziskus heiliggesprochen

✅ Ihr Auftrag an uns: überwindet Euere Berührungsängste und kümmert Euch persönlich um die Schwächsten „vor Euerer Haustür“, einfach nach Eueren Möglichkeiten!

💡Zitat auf der Folie: „Findet die Armen in euerer eigenen Stadt. Liebe beginnt zu Hause.“ (aus ihrer Dankesrede bei der Verleihung des Friedensnobelpreises)

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Stand 03.2025

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Dr. Edith Stein (II)

als Karmelitin: Schwester Theresa Benedicta a Cruce

geb. 12.10.1891; in Auschwitz ermordet am 09.08.1942

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ERINNERN HEISST VERÄNDERN

Am 1.05.1987 spricht Papst Johannes Paul II. Edith Stein selig.
Am 11.10.1998 folgte die Heiligsprechung.

Ab Oktober 1998 steht auch an einem der Pfeiler des Chor-Umgangs der Nürnberger Frauenkirche ihre überlebensgroße Plastik als Karmelitin (von Prof. Wilhelm Uhlig).

Z.Zt. läuft ein Antrag, sie zur „Kirchenlehrerin“ zu erheben.

ERINNERN HEISST VERÄNDERN

Viele Kirchen, Orden, Schulen, Straßen usw. erinnern an diese Pädagogin, Philosophin, Wissenschaftlerin – der man 1918/19 an insgesamt vier Universitäten die Habilitation verwehrte, allein weil sie Frau war!

Am 1.01.1922 konvertierte die in eine jüdisch-orthodoxe Familie Hineingeborene zum römisch-katholischen Glauben.

Am 24.4.1930 hielt sie in Nürnberg bei der 16. Hauptversammlung der kath. bayerischen Lehrerinnen das Referat: „Die theoretischen Grundlagen der sozialen Bildungsarbeit“.

Der Tag begann mit einem Pontifikalamt in der Nürnberger Frauenkirche am Hauptmarkt.Diese – gestiftet 1355 – steht an Stelle einer bei einem schrecklichen Pogrom im Dez. 1349 zerstörten Synagoge – mit mindestens 562 getöteten und weiteren radikal vertriebenen Juden.
Ob sie diese Geschichte kannte?

Schon Ostern 1933 erbat sie, vergeblich!, bei Papst Pius XI. eine Privataudienz, »um eine Enzyklika gegen den Antisemitismus anzuregen«.

Am 14.10.1933 trat sie in den deutschen Orden der Karmelitinnen ein.

1938 floh sie in den niederländischen Orden der Karmelitinnen in Echt.

Am 2.08.1942 wurde sie in Echt, zusammen mit ihrer ebenfalls konvertierten Schwester Rosa, von den Nazis verhaftet.
Am 9.08.1942 kamen die Schwestern in Auschwitz-Birkenau in der Gaskammer um.

WAS VERÄNDERT HEUTE FÜR UNS SELBST

– ihr klarer Anspruch an un‑begrenzter Teilhabe an Bildung und Beruf
– ihr klarer Anspruch an Loyalität und Schutz
– ihr Mut, lieber in den sicheren Tod zu gehen als ihre Schwester in Stich zu lassen
????

weiterführende Links (Auswahl)

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Stand 10.2024

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Dr. Edith Stein (I)

als Karmelitin: Schwester Theresa Benedicta a Cruce
geb. 12.10.1891; in Auschwitz ermordet am 09.08.1942

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Diskussion und Kritik am des 1962 gestarteten Prozesses ihrer Seligsprechung
I.
E. Steins Satz in ihrem Testament, sie gebe ihr Leben „für den Unglauben des jüd. Volkes“ führte zum Vorwurf (christl. und jüd.), dass sie dem Antisemitismus der kath. Kirche aufgesessen sei.
Ihre Seligsprechung torpediere dadurch den christl.-jüd. Dialog.

Andere sagen dagegen, dass viele andere pos. Äußerungen zum Judentum, u.a. auch zum Glauben ihrer Mutter, dagegen sprechen. Auch, dass sie schon 1933 von Papst Pius XI. eine Enzyklika gegen den Antisemitismus gefordert hat.

Deshalb sei dieser Satz, und ein paar ähnl. Aussagen, mehr auf Jesus als auf die jüd. Religion bezogen.
Sie dürfe deshalb nicht als Vertreterin einer antijüdischen Tradition gesehen werden.

II.
Wesentlich länger und schärfer sind die Vorwürfe gegenüber der röm.-kath. Kirche im Laufe der jahrelangen Diskussionen:

Sie missbrauche E. Stein, um sich durch deren Erklären zur Märtyrerin „reinzuwaschen“, um ihr Schweigen zu überdecken (nicht nur des Papstes, sondern auch anderer Amtsträger*innen) zu den Gräuel der Nazis oder gar der teilweisen Zustimmung zur NS-Ideologie.

Die Kirche tue so, als ob E. Stein als Katholikin verfolgt und ermordet worden sei.

Die Kirche verfälsche E. Steins und ihre eigene geschichtl. Rolle bei der Verhaftung. Zumindest anfangs hieß es z.B., dass E. Stein selbst im Kölner Kloster ihre jüd. Herkunft verraten hätte – in Wirklichkeit war es die Priorin des Klosters.

Einige Artikel der letzten Jahre zeigen eine (nur teilweise öffentl.) Aufarbeitung innerhalb der röm.-kath. Kirche. Wie ehrlich, radikal und umfassend – nicht zuletzt im Wandel der konkreten Heiligenverehrung – kann ich zumindest auf den von mir besuchten „gläubig / kirchlich geprägten“ Internetseiten nicht erkennen.

Ich kann Dr. Edith Stein nur wünschen, dass es trotzdem geschah und geschieht.
Dann kann sie auch eine „Heilige“, im säkularen Sinn ein „Vorbild“ sein:

  • mit ihrem klaren Anspruch an un begrenzter Teilhabe an Bildung und Beruf
  • mit ihrem klaren Anspruch an Loyalität und Schutz
  • mit ihrem Mut, lieber in den sicheren Tod zu gehen als ihre Schwester in Stich zu lassen

weiterführende Links (Auswahl)

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Stand 10.2024