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Wer nicht erinnert wird, ist tot!

Frauen sollten endlich anfangen, erfolgreiche (!) Strategien der Männer zu kopieren!

Männer haben z.B. diese Strategie verinnerlicht und wenden sie automatisch an: Wiederholungen. Sie wiederholen z.B. in Diskussionen eigene Argumente und die der Vorgänger immer wieder. Klar, die mit engem Zeitbudget lebenden und deshalb schnell, effektiv arbeiten und entscheiden wollenden Frauen sind davon genervt. Aber: was nicht wiederholt wird, wird nicht im Gedächtnis verankert – individuell wie auch im öffentlichen Raum.

Warum sich also wundern, dass über Frauen weniger gesprochen, weniger an sie erinnert wird! Meine Rechercheerfahrung (nicht nur) im Internet ist ähnlich. Bei und über Frauen findet sich meist wenig Redundantes – Kanzlerinnen u. ä. ausgenommen. Aber auch A. Merkel wurde sehr oft vorgeworfen, nicht genug zu „klappern“.

Nehmen Sie konkreter die zuletzt vorgestellte Prof. Waltraut C. Seitter.

Es gibt: einen von ihrem Mann eingerichteten wikipedia-Artikel mit Lebens- und Berufsdaten, einen in Auszügen „unendlich oft“ kopierten Artikel über sie (ohne zusätzliche Informationen), ein paar Hinweise zu beruflichen Veröffentlichungen von ihr und ein Nachruf – ebenfalls geschrieben von ihrem Mann.

Wo sind die Berichte, Erinnerungen, Nachrufe ihres „motivierten Teams“, der Unis und Institute, in denen und für die sie gearbeitet hat, der Kollegen und Freunde?

Über ihren Mann, Prof. H. Duerbeck, finden sich viel mehr Informationen. Es gibt verschiedene Fotos. Seine Freunde und Wegbegleiter schreiben einen ausführlichen Nachruf auf ihn (mit ein paar persönlichen Infos über Frau Seiffert), mehrere kurze Würdigungen, sie veranstalten ein Gedenkkolloquium …. Er wird so auch für Außenstehende als Mensch „lebendig“.

Über dessen zweite Partnerin, die Astronomin Gisela Münzel, geb. Grasemann (01.02.1929 – 24.07.2022) aus Leipzig, findet sich, außer wenigen von ihr geschriebenen Publikationen: fast nichts! Auf der webseite ihres Sohnes steht: (sie) war bis zu ihrem Ruhestand 1990 Fachlehrerin für Astronomie und Geografie sowie Fachberaterin für Astronomie in Leipzig. – Wer sagt denn, dass es immer nur Todesanzeigen und Nachrufe sein dürfen …

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Prof. Waltraut Carola Seitter

Der in Deutschland allseits beliebte, leicht zuzubereitende und zu essende Kartoffelsalat mit Würstchen für den Besuch … offenbar oft auch die Wahl von

Prof. Waltraut Carola Seitter (13.01.1930 – 15.11.2007)
die sich als erste Deutsche im Fach Astronomie habilitierte (wohl 1965).

Ihr Berufsweg beginnt überraschend. ich finde keine Information darüber, ob als Schüler- oder Studentenjob oder …: nämlich als Straßenbahnschaffnerin, Flüchtlingshelferin und technische Zeichnerin.

Sie studierte Physik, Mathematik, Chemie und Astronomie. Ihr persönlicher und studentisch-beruflicher Weg führte sie über mehrere Stationen und Aufgaben von Köln über die USA nach Münster. Dort erhielt sie 1975 den Ruf als (Deutschlands erste Astronomie-)Professorin und Direktorin des Astronomischen Instituts der Universität Münster. Dort forschte, lehrte und veröffentlichte sie begeistert, engagiert und erfolgreich bis zu ihrer Emeritierung 1995. Sie scharte „ein talentiertes und motiviertes Team von Mitarbeitern um sich, und das Institut erlebte eine nie zuvor erreichte Blüte“. So schreibt es ihr Mann Prof. H. Duerbeck in seinem Nachruf auf seine Frau. Wie bei den meisten Professor*innen bedeutete die Emeritierung kein Ende ihrer Forschungsarbeit, die sie z. T. wieder in die USA und nach Chile führte.

Die Organisation von internationalen Tagungen gehörten ebenso zu ihren Aufgaben und Erfolgen wie z. B. der zweibändige „Bonner Spektralatlas“ und das „Muenster Redshift Project (MRSP)“, bei dem sieben Millionen Galaxien vermessen wurden.

Es gibt kein Grab von ihr. Immerhin der Asteroid „4893 Seitter“ erinnert an sie.

Natürlich käme sie wie auch alle folgenden Astronominnen für die Benennung einer Schule oder Universität in Frage … Einfach immer wieder vorschlagen!

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Prof. Sabine Schindler

Ein weiterer Vorschlag für die Benennung einer der geplanten neuen Schulen oder Universitäten.

Professorin Dr. Sabine Schindler (* 24.03.1961 in Erlangen)

Astrophysikerin – studierte an den Universität Erlangen-Nürnberg, forschte an der Universität München, an den Max-Planck-Instituten für Astrophysik und für extraterrestrische Physik. Ihr beruflicher Weg führte sie über die USA und GB nach Innsbruck/Österreich.

Sie forscht zu Galaxien(haufen) & ihren Komponenten. Großen Spaß machen ihr die Erforschung des „frühen Universums und die ganz großen Strukturen“.

Seit 2002 ist sie Professorin an der Uni Österreich, dort 2004 – 2012 Leiterin des Instituts für Astro- und Teilchenphysik, 2012 – 2017 Vizerektorin für Forschung. 2014 – Okt. 2020 zugleich Rektorin der UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik GmbH in Hall in Tirol, um die Zusammenarbeit beider Unis zu intensivieren. Danach wissenschaftliche Forschung im Rahmen eines Johannes Geiss Fellowship des International Space Science Institute (ISSI).

Mehrere Ehrungen, z.B. 2009 den Tiroler „Adler-Orden in Gold“. Sie ist aktives und passives Mitglied in einschlägigen Fachgesellschaften z.B. der „Österreichischen Akademie der Wissenschaften“ und „der Internationalen Akademie für Weltraumfahrt“.

Sie engagiert sich vielfältig in der Frauenförderung in den naturwissenschaftlich-technischen Berufen.
In einem Interview für „FEMtech.at“ antwortet sie auf die Frage, wie sie Frauen z.B. fördert: „Wenn man junge Frauen als Bewerberinnen hat, muss man darauf achten, sie genauso anzuschauen wie die männlichen Bewerber. Frauen nimmt man oft nicht ernst, weil sie oft so bescheiden auftreten und damit den Eindruck erwecken, dass sie nicht so viel können. …Viele Frauen schätzen ihre Arbeit nicht hoch genug ein. Was die anderen machen, sei toll, was sie machen, sei gar nicht toll. Ich versuche, dagegen zu wirken …“

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Prof. Dr. Gudrun Wolfschmidt

Mein Vorschlag: eine der geplanten neuen Schulen oder Universitäten, z.B. die neue Technische Universität in Nürnberg, nach ihr zu benennen.
Wer könnte besser als sie die kommenden Schüler*innen-Generationen motivieren mit ihrer Freude am Lernen und Forschen (auch fächer- und länderübergreifend) und ihre, ihre Arbeit und ihr Engagement würdigenden, vielfachen Ehrungen?

Prof. Dr. (em.) Gudrun Wolfschmidt (* 24.09.1951 in Nürnberg)

In Nürnberg zur Schule gegangen. In Erlangen Chemie, Physik, Mathematik, Kunstgeschichte und Archäologie studiert. Forschte an Sternwarten und Instituten in Bamberg, Erlangen, Nürnberg; Chile, USA, Israel. Unterrichtete an Gymnasien.

Dissertation über „Analyse enger Doppelsternsysteme“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (1980).

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Museum in München.

Habilitation „Genese der Astrophysik“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München (1997).

Professorin für Geschichte der Naturwissenschaften an der Universität Hamburg (ab 1997 bis zur Emeritierung 2016).
„Ihre Forschungsgebiete sind Astronomie- und Physikgeschichte in der Frühen Neuzeit sowie im 19./20. Jahrhundert, des Weiteren Geschichte wissenschaftlicher Instrumente sowie Chemie- und Technikgeschichte.“ (Selbstbeschreibung in wikipedia)

Dazu in all den Jahren (hier in Kürzestform):
Wissenschaftliche Publikationen, Ausstellungen und Tagungen.
Mitarbeit in vielen wissenschaftlichen Gesellschaften und Vereinen, die sich im engeren Sinn auf ihre Arbeit beziehen. Eine der vielen Ehren: Sie ist Ehrenmitglied der „Nürnberger Astronomischen Arbeitsgemeinschaft (NAA)“.
Mitarbeit in vielen wissenschaftlichen Gesellschaften und Vereinen der Kulturgeschichte und Denkmalpflege, z.B. im altehrwürdigen Nürnberger „Pegnesischen Blumenorden“.

Foto: Von Gruppenfoto, Selbstauslöser mit Stativ (Ausschnitt) – selbst, CC-by-sa 3.0/de, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=10722510

 

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Astronomia

„Astronomia“

Das Sternenzelt: ohne Luft- und Lichtverschmutzung sind von der Erde aus 3000 – 6000 Sterne zu sehen. Ein Anblick, der Kinder und Erwachsene immer neu fasziniert. Was wäre eine Nachtwanderung ohne Beobachtung des Sternenhimmels, ohne Suche nach bekannten Sternenformationen wie z.B. den großen Wagen (Ursa Major)? Ort der Sehnsucht und der Versprechen.

„Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache.“ (Antoine de Saint-Exupéry)

„Sternenhimmel, Sternenhimmel, oho!“ – DER Schlager 1982!

„Der Sterntaler“ – Grimm’sches Märchen

Die Astronomie: Wohl die älteste Wissenschaft überhaupt, entsprungen aus der Sonnen- und Gestirnsbeobachtung mit den dazu gehörenden kultischen Bräuchen. Himmelskörper als Orientierungs- und Berechnungshilfe zu Land und zu See.
Wie tickt das Universum und was ist sein Ursprung? Seit den 1970er Jahren gibt es auch die Archäoastronomie als eigenes Fachgebiet.

Bis zur Aufklärung (ca. 1700) ist die Astronomie (Sternenkunde) identisch mit der Astrologie (Sterndeutung).

Die Astrologie: für Viele eine wichtige Lebens- und Entscheidungshilfe – oft auch eine willkommene Methode, (unangenehme) Wahrheiten gesichtswahrend für alle zu vermitteln (z.B. bei zu arrangierenden Ehen).

Die westliche Astrologie hat ihre Ursprünge in Babylonien und Ägypten. Ihre in Grundzügen noch heute erkennbaren Deutungs- und Berechnungsgrundlagen erfuhr sie im hellenistisch geprägten griechisch-ägyptischen Alexandria.

Den Namen „ihres“ Horoskop-Sternzeichens kennen fast Alle, egal ob sie an Astrologie glauben oder nicht.

Nostradamus, Seni: Jede Wette, dass Ihnen diese Astrologen als Erstes einfallen.

Ptolemäus, Galilei, Kopernikus, Kepler: Jede Wette, dass Ihnen diese Astronomen als Erstes einfallen.

Gagarin, Armstrong, Shepard, Glenn: Jede Wette, dass Ihnen diese Raumfahrer als Erstes einfallen.

Und wer noch?