Annette-Kolb-Straße

südstädteringrottelles

IN: Erlangen-Frauenaurach
STRASSE BENANNT: 1972

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IN: Nürnberg-Langwasser
STRASSE BENANNT: 1979 (Fotos)

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HISTORISCHE NAMENGEBERIN: ANNETTE KOLB, geb. Anna Mathilde, 3. Februar 1870, München – 3. Dezember 1967, München

Ihre Mutter ist Französin, ihr Vater Bayer. Ihre Muttersprachen waren also Deutsch und Französisch.
Sie war eine bekannte und geachtete Schriftstellerin, Essayistin.

Ihr Lebensthema war die deutsch-französische Verständigung. Als engagierte Pazifistin musste sie zwei Mal aus Deutschland fliehen:
1915 nach einem Plädoyer für Vernunft und eine europäische Völkerverständigung in einem Dresdener Vortrag.
1933 nach der Machtergreifung der Nazis.

Aus heutiger Sicht klingt es komisch und unterwürfig, dass sie auf die Anrede „Fräulein“ bestand. Bis zu den 1968ern war das Einfordern dieser Anrede aber ein selbstbewusstes, stolzes Statement, ein Zeichen für Emanzipation der unverheirateten Frauen: die betreffende Frau signalisierte, dass sie berufstätig ist und ein eigenständiges Leben führt, nicht von einem Mann (finanziell) abhängig ist.

A. Kolb bekam für ihre schriftstellerische Arbeit und für ihr Eintreten für die Deutsch-Französische Verständigung viele Preise und Ehrungen in Deutschland und Frankreich.

Das Foto stammt vom 18.07.1966, als sie den Orden „Pour le mérite für Wissenschaften und Künste“ von Bundespräsident Heinrich Lübke erhielt. Das Foto stammt von der Berliner Fotografin Felicitas Timpe (1923-2006).

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Stand: 3.2024