
🔴 Wenn man auf die jüngste Geschichte des Jemen blickt, begegnet man oft Bildern von Unruhen, Unterdrückung und Krieg. Doch mittendrin ein Name, der Hoffnung macht: Karman Tawakkol.
Geboren am 7. Februar 1979 in der damaligen Jemenitischen Arabischen Republik, wurde sie zu einer der kraftvollsten Stimmen des Arabischen Frühlings – und 2011 als bis dahin jüngste Person mit dem FRIEDENSNOBELPREIS ausgezeichnet.
🔵 Schon früh wurde sie mit konkretem politischem Handeln vertraut. In ihrer Kindheit diskutierte sie mit ihrem Vater, einem früheren Innenminister, der 1994 aus Protest gegen politische Entwicklungen zurücktrat. Diese familiäre Offenheit prägte sie – ebenso wie ihr späteres Studium der Politikwissenschaft. Sie wurde Journalistin.
💪 Der Start für ihr eigenes gesellschaftliches, politisches Engagement
2005 gründete sie die Organisation „Journalistinnen ohne Ketten“, um gegen Zensur und für Pressefreiheit zu kämpfen. Ein Kampf, der viel Mut einforderte.
Sie organisierte Massenproteste, rief über SMS-Kampagnen zu zivilem Widerstand auf, forderte Meinungsfreiheit, die Freilassung politischer Gefangener – und ein Ende von Korruption und Tyrannei.
🏴„Arabischer Frühling“ 2010/11
Während der Proteste des Arabischen Frühlings wurde sie zur Symbolfigur. Die internationale Presse nannte sie „das Gesicht der jemenitischen Protestbewegung“.
Sie gründete den „Peaceful Revolutionary Youth Council“, mobilisierte Tausende – und ließ sich weder von Verhaftungen noch Todesdrohungen einschüchtern, selbst nicht, als sie auch von jemenitischen Frauen bedroht wurde. Ihr Einsatz blieb gewaltfrei – und unerbittlich.
👥 Doch Karman Tawakkol denkt weiter und darüber hinaus.
Mit ihrer „Tawakkol Karman Foundation“ (TKF) engagiert sie sich für Bildung, Frauenrechte, gegen Kinderehen, für gute Regierungsführung und Gesundheitsförderung. Ihre Stiftung vergibt z. B. Stipendien für junge Menschen, die in Istanbul studieren wollen – ein konkreter Beitrag zu langfristigem Wandel.
Darüber hinaus fördert sie die Versöhnung der verschiedenen muslimischen Richtungen, aber auch das Miteinander verschiedener Religionen
🌍 internationales Engagement:
Ihr Engagement endet nicht an der Landesgrenze. Sie ist Mitglied der „Nobel Women’s Initiative“, sprach bei der Münchner Sicherheitskonferenz, dem Nobel Prize Dialogue in Sydney und an Universitäten weltweit. Auch zu internationalen Konflikten – etwa im Nahen Osten oder in Myanmar – bezieht sie öffentlich Stellung.
💡Zitat auf der Folie: Frauen sollten aufhören, Teil des Problems zu sein oder sich als Teil des Problems zu fühlen, und Teil der Lösung werden. – Wir wurden lange Zeit an den Rand gedrängt, und jetzt ist es an der Zeit, dass Frauen aufstehen und aktiv werden, ohne um Erlaubnis oder Akzeptanz bitten zu müssen.


🔍 weiterführende externe Links:
- Tawakkol Karman auf der offiziellen Seite des Nobelpreiskomitees The Nobel Prize
- Tawakkol Karman auf wikipedia
- Tawakkol Karman home, EN
- Tawakkol Karman amnesty international
🔍 interne Links – blog Friedensnobelpreisträgerinnen:
- Friedensnobelpreis
- 1905 Bertha von Suttner (1843 – 1914)
- 1905 Die Waffen nieder!
- 1931 JANE ADDAMS (1860 – 1935)
- 1946 EMILY GREENE BALCH (1867 – 1961)
- 1976 Mairead Corrigan-Maguire (*1944) (blog 2022)
- 1976 Betty Williams (1943 – 2020) (blog 2022)
- 1979 Mutter Teresa (1910 – 1997)
- 1982 Alva Myrdal (1902 – 1986)
- 1991 AUNG SAN SUU KYI (* 1945)
- 1992 RIGOBERTA MENCHÚ TUM (* 1959) (blog 2022)
- 1997 Jody Williams (* 1950) (blog 2022)
- 2003 Shirin Ebadi (*1947) (blog 2022)
- 2006 The Nobel Women Initiative
- 2004 Wangari Maathai (1940 – 2011)
- 2011 Leymah Gbowee (* 1972) (blog 2022)
- 2011 Tawakkol Karman (* 1979) (blog 2022)
- 2011 Ellen Johnson Sirleaf (* 1938)
- 2014 Malala Yousafzai (* 1997)
- 2018 Nadia Murad (* 1993)
- 2021 Maria Ressa (* 1963)
- 2023 Narges Mohammadi (* 1972)
Stand 06.2025