als Karmelitin: Schwester Theresa Benedicta a Cruce
geb. 12.10.1891; in Auschwitz ermordet am 09.08.1942


Diskussion und Kritik am des 1962 gestarteten Prozesses ihrer Seligsprechung
I.
E. Steins Satz in ihrem Testament, sie gebe ihr Leben „für den Unglauben des jüdischen Volkes“ führte zum Vorwurf (christlich- und jüdischerseits), dass sie dem Antisemitismus der katholischen Kirche aufgesessen sei.
Ihre Seligsprechung torpediere dadurch den christlich-jüdischen Dialog.
Andere sagen dagegen, dass viele andere positive Äußerungen zum Judentum, u.a. auch zum Glauben ihrer Mutter, dagegen sprechen. Auch, dass sie schon 1933 von Papst Pius XI. eine Enzyklika gegen den Antisemitismus gefordert hat.
Deshalb sei dieser Satz, und ein paar ähnliche Aussagen, mehr auf Jesus als auf die jüd. Religion bezogen.
Sie dürfe deshalb nicht als Vertreterin einer antijüdischen Tradition gesehen werden.
II.
Wesentlich länger und schärfer sind die Vorwürfe gegenüber der römisch-katholischen Kirche im Laufe der jahrelangen Diskussionen:
Sie missbrauche E. Stein, um sich durch deren Erklären zur Märtyrerin „reinzuwaschen“, um ihr Schweigen zu überdecken (nicht nur des Papstes, sondern auch anderer Amtsträger*innen) zu den Gräuel der Nazis oder gar der teilweisen Zustimmung zur NS-Ideologie.
Die Kirche tue so, als ob E. Stein als Katholikin verfolgt und ermordet worden sei.
Die Kirche verfälsche E. Steins und ihre eigene geschichtliche Rolle bei der Verhaftung. Zumindest anfangs hieß es z.B., dass E. Stein selbst im Kölner Kloster ihre jüdische Herkunft verraten hätte – in Wirklichkeit war es die Priorin des Klosters.
Einige Artikel der letzten Jahre zeigen eine (nur teilweise öffentliche) Aufarbeitung innerhalb der röm.-kath. Kirche. Wie ehrlich, radikal und umfassend – nicht zuletzt im Wandel der konkreten Heiligenverehrung – kann ich zumindest auf den von mir besuchten „gläubig / kirchlich geprägten“ Internetseiten nicht erkennen.
Ich kann Dr. Edith Stein nur wünschen, dass es trotzdem geschah und geschieht.
Dann kann sie auch eine „Heilige“, im säkularen Sinn ein „Vorbild“ sein:
- mit ihrem klaren Anspruch an un begrenzter Teilhabe an Bildung und Beruf
- mit ihrem klaren Anspruch an Loyalität und Schutz
- mit ihrem Mut, lieber in den sicheren Tod zu gehen als ihre Schwester in Stich zu lassen
🔍 weiterführende Links (Auswahl)
- Dr. Edith Stein (Spiegel)
- Inge Moossen (wikipedia)
- Dr. Edith Stein (focus)
- Dr. Edith Stein (Domradio Köln)
- Dr. Edith Stein (Radio Vatikan)
- Dr. Edith Stein (Kurzbiografie)
- Dr. Edith Stein (Edith-Stein Gesellschaft Deutschland e.V. )
- Dr. Edith Stein (wikipedia)
- Dr. Edith Stein (Deutschlandfunk)
- Dr. Edith Stein (Rheinische Geschichte )
- Dr. Edith Stein (Kirche+Leben Lexikon)
- Dr. Edith Stein (Zukunft braucht Erinnerung)
🔍 interne Links:
- Landkreis Amberg-Sulzbach (Straßen)
- Landkreis Erlangen-Höchstadt (Straßen)
- Landkreis Neumarkt (Straßen)
- Regensburg (Straßen)
- Landkreis Wunsiedel (Straßen)
Stand 10.2024