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Text
- Am 24.4.1930 hielt sie in Nürnberg bei der 16. Hauptversammlung der kath. bayerischen Lehrerinnen das Referat: „Die theoretischen Grundlagen der sozialen Bildungsarbeit“.
Der Tag begann mit einem Pontifikalamt in der Nürnberger Frauenkirche am Hauptmarkt. Diese – gestiftet 1355 – steht an Stelle einer bei einem schrecklichen Pogrom im Dezember 1349 zerstörten Synagoge. Mindestens 562 Juden starben bei diesem Pogrom. - Ob die als Jüdin geborene E. St. diese Geschichte kannte? Wahrscheinlich nicht.
Wie sie sich aber gefühlt hätte als 1922 überzeugt zum röm-kath. Glauben Übergetretene?
- Seit Oktober 1998, fast 70 Jahre später,
steht an einem der Pfeiler des Chor-Umgangs der Frauenkirche ihre überlebensgroße Plastik als Karmelitin (von Prof. Wilhelm Uhlig). - Viele Orte in Deutschland und Polen erinnern heute mit „persönlichen Beziehungen“ an sie. Auch viele Kirchen, Orden, Schulen, Straßen usw. erinnern darüber hinaus an diese Philosophin, Pädagogin, Wissenschaftlerin – der man die Habilitation verwehrte, allein weil sie Frau war!
- Um ihren deutschen Orden der Karmelitinnen zu schützen floh sie in die Niederlande.
- Am 2.8.1942 wurde sie dort, zus. mit ihrer Schwester Rosa, von den Nazis verhaftet. – Ein Racheakt, weil die Niederländische Kath. Bischofskonferenz gegen die Judenverfolgung protestierte.
- Am 9.8.1942 kamen die Schwestern in Auschwitz-Birkenau in der Gaskammer um.
- 1989 gründete sich die Edith-Stein-Gesellschaft Breslau,
1994 wurde in Speyer die deutsche „Edith-Stein-Gesellschaft“ gegründet. - 1998 sprach sie die Röm.-Kath. Kirche heilig. Z.Zt. läuft ein Antrag, sie zur „Kirchenlehrerin“ zu erheben.
Stand: 09.2023