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Leymah Roberta Gbowee

geb. 01.02.1972, Monrovia

„Leymah R. Gbowee ist der Kopf und das Herz der afrikanischen Frauenfriedensbewegung“, wirbt der Verlag für deren Autobiografie. Sie gründet 2012 die Gbowee Peace Foundation Africa und wird ihre Präsidentin. Mit Hilfe dieser Foundation will sie die Bildung von Frauen und Mädchen in Liberia voranzutreiben.

Nicht umsonst bekam sie 2011 zusammen mit Ellen Johnson-Sirleaf den Friedensnobelpreis. Dass jene als erste Frau Präsidentin eines afrikanischen Staates werden konnte, ist ohne Gbowees Engagement, Mut und Versöhnungsarbeit nicht vorstellbar.

Ihren Traum, Medizinerin zu werden verhinderte der zweite Bürgerkrieg Liberias. Stattdessen: Kümmern um traumatisierte Familienangehörige, Flucht, Trennung vom gewalttätigen Vater ihrer vier Kinder.

In einer kurzen Friedensphase zwischen beiden Bürgerkriegen initiiert UNICEF im Land einen Ausbildungsgang zur Sozialarbeiterin, damit diese traumatisierten Menschen helfen können. L.R.G. nimmt an der Ausbildung teil und arbeitet in den folgenden Jahren mit traumatisierten Frauen, Kindern und Jugendlichen.

Sie gründet die Organisation Women of Liberia Mass Action for Peace. Sie ruft zu gewaltfreien Protestmärschen auf gegen das brutale und mörderische Handeln des Diktators Taylor und seiner Gefolgsleute. Und: Frauen folgen landesweit ihrem Aufruf, über ethnische, christliche, muslimische Grenzen hinweg. Ihr gemeinsames Symbol als Zeichen ihres Friedenswillens: sie tragen weiße Kleidungsstücke.

Friedensgespräche nach 14 Jahren Bürgerkrieg stehen vorm Scheitern. L.R.G. erreicht mit weiteren Aktivistinnen und kreativen Methoden, dass die Verhandlungen weiter gehen. Schließlich wird ein Friedensabkommen unterzeichnet.

Sie wird Mitglied der Kommission für Wahrheit und Versöhnung von Liberia, außerdem regionale Beraterin des Women Peace and Security Network Africa.

Sie macht einen M.A. in Conflict Transformation.

Gini Reticker dokumentiert 2008 in ihrem Film deren Engagement: „Pray the Devil Back to Hell – Zur Hölle mit dem Teufel“.

L. R. Gbowees Arbeit ist nicht zu Ende. Als Anerkennung und auch Ermutigung dafür bekam sie international weitere Preise und Ehrendoktorwürden.