3 Frauen – 3 Länder – 3 Zeiten – 1 Problem: über Jahrhunderte dauernde üble Nachrede
Die „Jüngste“: Maria Eleonora von Brandenburg (1599 – 1655)
Ehefrau von König Gustav II. Adolf von Schweden (1594 – 1632)
Maria Eleonoras familiäre Linie lässt sich bis zu den fränkischen Markgrafen in Ansbach zurückverfolgen. Gustav II. Adolf war der sechste König aus der Familie der Wasa. Beide sind lutherisch.
Selten genug im damaligen Adel: Er will sie – sie will ihn. Gegen den Widerstand ihres Vaters und Bruders, die den polnischen katholischen König Sigismund III. Wasa bevorzugen, heiraten sie am 25. November 1620. Ende gut, alles gut!
Aber wie in allen Märchen, endet hier das Märchen!
Die Auseinandersetzung des protestantischen Königs mit den katholischen Habsburgern um die Ausweitung ihrer Macht, religiös wie säkular, bekannt als 30-jähriger Krieg (1618 – 1632), „begleitete“ ihre Ehe. Maria Eleonora hatte mehrere Fehlgeburten, Kristina blieb ihre einzige Tochter.
U.a. wegen ihrer berechtigten Angst um ihren Mann galt sie bei den Militärs als Sensibelchen, depressiv und hysterisch. Leider nannte ihr Mann sie auch wenig charmant „mein Hauskreuz“.
Nach dem Tod des Königs sah der schwedische Hochadel seine Chance, seine Macht auszudehnen und diffamierte Maria Eleonora , die ungeliebte Ausländerin, als oberflächlich, launisch, verschwenderisch … Die Rufschädigung hatte Erfolg.
Sie verlor die Vormundschaft und Erziehung ihrer Tochter. Ihre Korrespondenz wurde überwacht.
Sie floh 1640 nach Dänemark und lebte dort bis 1648 im Exil.
Danach kehrte sie zurück zu ihrer Tochter nach Stockholm.
Erst in neuester Zeit gibt es Forschungen und Arbeiten, die die Vorwürfe relativieren bzw. ausräumen.