Je mehr ich nachdenke und Artikel aus den verschiedensten Wissenschaftsbereichen dazu lese, umso schwieriger wird es mir, den Vorgang des „Erinnerns“ knapp und zusammenfassend zu beschreiben.
Am besten zusammengefasst finde ich noch diese Beschreibung: „Erinnerung“ ist das (absichtliche oder unabsichtliche) „Abrufen“ von in verschiedenen Formen/Medien/Materialien gespeicherten Geschehnissen der Vergangenheit.
Aus biologischer Sicht ist „erinnern“ ein im Gehirn abgespeicherter Impuls, der sich mit rund 10.000 weiteren Nervenzellen vernetzt.
Kein Wunder, dass jede Erinnerung ein-malig und individuell ist.
Kein Wunder, dass es keine „objektiven“ Zeugen gibt.
Kein Wunder, dass es keine „objektive“ allumfassende Erinnerung geben kann, sondern nur Priorisierungen durch vorangegangene Vernetzungen.
Kein Wunder, dass Erinnerung auch manipulierbar ist.
Um so interessanter wird es dadurch für mich, mich mit der individuellen und kollektiven Erinnerung einer Region zu beschäftigen – auf diesen Seiten konkret mit der der Metropolregion Nürnberg.
Wie sehen diese Erinnerungen aus? Welche Prioritäten waren und sind der Region wichtig? Wie viele Gemeinsamkeiten gibt es in dieser (nur) geografisch eindeutig zu definierenden Region? Gibt es eine breite gemeinsame Erinnerungskultur trotz verschiedener geschichtlicher Erfahrungen der einzelnen Orte und Landschaften? Wie unterscheidet sich die Erinnerungskultur von Einzelpersonen von der der Region?
An welchen Themen können wir diese Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede festmachen?